1888 – London

1888 – London

1888, EnglandDer 12jährige Aleister Crowley wird von Jack (dem Lemuren) mentoriert. Crowleys Mutter ruft nach ihrem Sohn. Eine Frau weint im Hintergrund, während Jack Crowley beibringt, wie man mit Frauen umgehen müsse und dass er gar keine Pflichten habe: „Tu was du willst“.Er müsse nichts außer sich zu entleeren. Sündige Lustbarkeit und Experimente sollen der Langeweile entgegenwirken.5-13

Jahr/Ort Handlung Folge/Track
Thematisches Intro Prolog eines erzählenden Adam, der außerhalb der Handlung steht über Seele und Ewigkeit, Gut und Böse. 7-1
1888, England

 

 

 

 

Der 12jährige Aleister Crowley wird von Jack (dem Lemuren) mentoriert. Crowleys Mutter ruft nach ihrem Sohn. Eine Frau weint im Hintergrund, während Jack Crowley beibringt, wie man mit Frauen umgehen müsse und dass er gar keine Pflichten habe: „Tu was du willst“.Er müsse nichts außer sich zu entleeren. Sündige Lustbarkeit und Experimente sollen der Langeweile entgegenwirken. 5-13

 

 

 

 

 

1888 – Zug nach London

 

 

Jules Verne verabschiedet sich von seinem Sohn Michel, und gesteht ein, dass es „im Blut der Familie Verne einen befleckten Teil“ gebe. Schließlich betritt er das Deck des Schiffes. Joseph Bell, Arzt, stellt sich dort Jules Verne vor und entpuppt sich als großer Fan seiner Bücher – Verne will ihn abwimmeln, Bell lässt dies nicht zu. 6 – 7

 

 

 

1888 – Brief

 

 

 

 

Brief von Jules Verne an Nathaniel → Jules ist auf dem Weg nach London. Die normale Welt der „Unwissenden“ erscheint ihm irrealer als die Welt der „phantastischen Schrecken“. Joseph Bell habe ihn mit seinem Gerede genervt → Er gibt SEHR viel davon wieder.

Jules gedenkt, seine „Mission“ umzusetzen (Gegen den neu gegründet Orden „Hermetic Order of the Golden Dawn“ in London vorzugehen)

6 – 8

 

 

 

 

18. Juli 1888,

3 Jahre nach den Ereignissen in Nedrig Wind

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Adam Salton und Nathaniel haben Tibet verlassen und treten die Heimreise an. Wilhelm der 2. von Hohenzollern hat den Kaiserthron in Deutschland bestiegen → Adam interessiert sich nicht dafür, versteht nicht, dass auch eine schreckliche „Erziehung“ grausame Auswirkungen auf eine Person haben kann.

Adam fragt Nathaniel nach Hyperborea, einem „griechischen Reich“.  Erste Erwähnungen fänden sich bei Herodot, 456 vor Christus. Hyperborea → Griechisch für: Jenseits des Nördlichen. Nördlichstes bekanntes Land der Griechen, dort scheint die Sonne den ganzen Tag.   In Hyperborea soll Abaris, ein einäugiger Krieger, von Appollon einen goldenen Pfeil mit magischen Kräften verliehen bekommen haben →  Stattet Abaris mit magischen Fähigkeiten aus (Unsichtbarkeit, Fliegen können, Krankheitsheilung). Pythagoras, ein Schüler, habe den Pfeil gestohlen und sich somit den Zugang zu geheimen Wissen, der heiligen Geometrie, erzwungen. Zitat, erste Lehrsätze (des Pythagoras?): „Die Erde selbst entfaltet sich geometrisch aus der großen Leere im Zentrum“ → Die Welt geboren aus einer Leere.  Es gäbe eine Kraft, die der Schöpfung schon immer gegenüber stand: Die Schwarze Sonne.

Aleister Crowleys Mutter Emily erscheint im Zugabteil, entpuppt sich als fanatisch gläubig und streng. Sie redet äußert schlecht von ihrem Sohn, er sei nicht gottesfürchtig genug, sie verbietet ihm sowohl Süßigkeiten, als auch Spiele (Eitelkeiten des Geistes!)

Aleister wirkt wütend, hält sich zurück. Er tut Adam leid. Schließlich kommen Nathaniel und Adam in London an.

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6 – 9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, London, Ordenshaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Henry Irving ist der Einladung von (Samuel Liddell) MacGregor Mathers nachgekommen, und stellt diesem Abraham Stoker und dessen Frau vor. William Butler Yeats, der Dichter, sei anwesend. Arthur Doyle sei auch manchmal Gast → Nathaniel erscheint, entpuppt sich als „Doyle-Fan“. McGregor stellt Nathaniel der Gesellschaft vor, noch leicht perplex von dessen plötzlichem Auftauchen. Nathaniel konfronitert McGregor mit seinem Wissen über den  Hermetic Order of the Golden Dawn, den dieser gegründet habe. Nathaniel weiß, dass sie das Artefakt besitzen → Helena hat es ihm durch ihr Verhalten indirekt verraten. McGregor wirkt bedrängt, unsicher, verleugnet aber jegliche Schuld (am Tod von Vernes Verleger). Nathaniel verlangt ein Gespräch mit dem Inneren Kreis → Da es den noch nicht gibt, mit dem äußeren.  McGregor betont, dass sie das, was Nathaniel suche, nicht besitzen, und in „ganzen anderen Sphären“ forschen würden. Nathaniel ist aufgebracht, möchte nicht zulassen, dass sie „größtes Unglück über die Bruderschaften bringen“.

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6 – 10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, London

 

 

Nathaniel trifft Joseph Bell (den auch bereits Jules Verne getroffen hat) → Sie scheinen alte Freunde zu sein. Bell arbeitet an einer „brisanten Geschichte“. Nathaniel stellt Adam vor, Bell lädt beide auf einen Kaffee/Tee ein. 6 – 11

 

 

1888, Polizeirevier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Joseph Bell scheint seinem neuen Fall mehr zu vermuten, als die Polizei zugeben möchte.  Viele Morde fanden im Eastend, in den Elendsvierteln statt, unter anderem in Whitechapel. Dort ist die Mordrate starkt angestiegen → Adam ahnt einen Zusammenhang zu ihrer eigenen Ermittlung.
Morde fanden nur an Prostituierten statt. Bell zählt die Opfer des Mörders auf, nie gibt es Zeugen für die Tat.  Eine Frau wurde mit 39 Stichen getötet → Nathaniel erkennt: 39 ist eine alte Verschleierung der Zahl 666, der Zahl „des apokalyptischen Tieres“, tut so, als würde das nichts bedeuten. Nathaniel fragt, wann der erste Mord geschehen sei, (am 25. Februar), und raunt dann: „Zu dieser Zeit muss sie schon lange in London gewesen sein…“  Arthur Doyle beritt das Zimmer, Bell stellt seine Gäste vor.  Doyle sagt, es gäbe einen Brief vom Mörder, der sich jetzt auf dem Yard befände. Die Polizei möchte, dass Bell ihn mit seinen „modernen Methoden“ inspiziert…staubearb-e1425032007525
6 – 12

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, Wache

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie erreichen die Wache: Der Kapitän der Polizei (Arnold) erscheint gänzlich unfähig und unsicher; Er hat den Brief bereits berührt, Bell ist wütend, da sich nun keine Fingerabdrücke mehr finden lassen → Arnold versteht gar nichts. Doyle schaut sich den Brief an, analysiert → Aber Bell korrigiert ihn. Verhältnis: Holmes (Bell) – Watson (Doyle). (Implizit: Auch Doyles Romane scheinen Tatsachenberichte zu sein).  Der Brief ist mit roter Tinte geschrieben, datiert auf 25. September fromhellletter1888.  Der Brief liest sich, als sei er von einem Kind geschrieben. (Ist aber eine übersetzte Version des Original-Briefes, sehr creepy).

Der Mörder sei hinter Prostituierten her, möchte sie alle aufschlitzen und betrachtet dies als seine „Arbeit“, seinen „Job“.  Nächstes Mal wolle er die Ohren der Dame abschneiden und sie der Polizei schicken. Der Brief soll erst an die Öffentlichkeit gegeben werden, wenn der Mörder „noch mehr gearbeitet“ habe → Unterschrieben mit „JACK the Ripper“, er bezeichnet den Namen selbst als „Markenname“, den man ihm geben solle. Bell hält den Brief für eine whitehall_murder_school_illustrationFälschung, ist sich aber nicht sicher und möchte nach Whitechapel aufbrechen.

6-13

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, London

 

 

 

Sie brechen auf – Adam erwähnt, dass Doyle ihm von seiner Praxis in der Baker Street erzählt habe. Bell sei seine Vorlage für Holmes. Adam genießt die Unterhaltung mit Doyle, allerdings werden sie von Nathaniel unterbrochen. Er hat herausgefunden, dass sich Jules Verne in London aufhält und seit seiner Ankunft spurlos verschwunden ist. 6 – 14

 

 

 

1888, London, Whitechapel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gruppe irrt im Armenviertel von London umehr..

Plötzlich: Pfeifen ertönen!! Ein Mord! Sie rennen los, zum Tatort. Die Ermordete ist eine Prostituierte, die Ermittler konnten nur noch die sich entfernenden Schritte des Mörders hören.

Dann: Erneutes Pfeifen! Noch ein Mord! Eine Prostituierte. Eine Niere und ein halbes Ohr wurden entfernt → Der Brief muss authentisch sein. Ein Ermittler eilt zu Arnold, sie haben eine blutbefleckte Schürze und „etwas anderes“ gefunden. Sie rennen los!

Vor Ort, in der Goulston Street, finden sie die Schürze, und darüber, auf einer Mauer, ein Grafiti: „The Juwes are not the men that will be blamed for nothing“ „Die Juwes sind nicht die Menschen, die für nichts beschuldigt werden.“ Doyle, Bell und Arnold können sich keinen Reim darauf machen, glauben, mit Juwes seien Juden gemeint. Nathaniel ist außer sich; Er erkennt die wahre Bedeutung  Satzes.  „Juwe“ gehe zurück auf Jubela, Jubelo und Jubelum. Diese drei waren die Mörder von Hiram Abiff, dem Erbauer des Tempels von Salomon. Hiram Abiff war der „Begründer des Ordens“! Nathaniel: „Sie verkehren die alten Rituale. Sie haben einen neuen, dunklen Tempel gebaut. Es hat begonnen!“

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6 – 15

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, London, Kutsche

 

 

 

 

 

 

In einer Kutsche: Jack spricht mit Aleister, den er für seine Zwecke manipuliert. Er spaßt herum und sagt, dass er die Niere der Prostituierten Essen wolle.

Auf Aleisters Kommentar, dass die Sonne aufgehe, antwortet Jack pathetisch: „Die goldene Morgenröte steigt aus den Tiefen des Hades empor, und mit ihm, allerlei Schabernack und Ungehöriges“.

Aleister möchte wieder „auf die Pirsch“ gehen. Er fühlt sich verstanden und in seinen Fantasien bestätigt. Aleister sagt, dass die „Sonne auf die größten Häupter zuerst scheine“, Jack erwidert: „Die Sonne.. Jaja, sie haben absolut recht.“

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1888, London, Ritualhalle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine weibliche Stimme (Blavatzki?) spricht von Ipsissimus, einem „großen Götterwesen“, dem „Übermenschen“, dem Keim in der Wurzel, bezeichnet ihn als „großen Atmen“ → „Er“ gehöre zu den drei Ewigen, die eins sind im ungebrochen Kreis, in einer grenzenlosen Ebene des Kreises.

„Unteilbarer Punkt, der niemals gefunden, und überall empfunden wird“ „Du, der du schreitest, von außen nach innen, wenn es überall ist, und von innen nach außen, wenn es nirgends ist“ „Die fünf Ränge des tumblr_mg4r7xf0ee1qjbk5co1_400Äußeren stehen dir zu Diensten.“ „Neophyt, Zelator! Theoretikus! Praktikus! UND Philosophus!“

Zwischendurch raunt eine Menschenmenge eine Art „Kredo“. Ekstatische Schreie.

6 – 17

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1888, London, Ritualhalle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Folgen des Rituals werden deutlich: Überall jammern und stöhnen schmerzvoll Menschen. Ein verstörter nackter Bram Stoker (der scheinbar dabei war) wendet sich an Florence und spricht davon, dass sie mit den anderen ein „seltsames, groteskes Ritual“ abgehalten hätten. Stoker: „Etwas schälte sich aus den Ecken des Zimmers: Ein König. Er hat uns gefreit.“

Schreie, Wahnsinn, abartige Verhaltensweise, Verzweiflung. Die Teilnehmer des Rituals fallen dem Wahnsinn anheim: Einer bietet seine Augen an, andere schreien vor Schmerz. Bram Stoker sucht Florence, um zu fliehen, da wird sein Weg von Jack und Aleister versperrt.

Jack genießt die Situation, macht Wortspiele über „heraufbeschwören“ und demütigt Stoker, indem er ihn wie einen Hund sitzen und urinieren lässt.  Im Hintergrund hört man verstörende Schreie.

Jack entlässt Stoker („er wird sich morgen an gar nichts mehr erinnern“). Aleister will nach Hause, ihm ist das auch nicht geheuer, doch Jack besteht darauf, den Ausgang des Rituals näher zu betrachten und ihn jemanden vorzustellen – offenbar den heraufbeschworenen Fürsten („von hohem Rang und exquisiten Humor“), den „Aufgang der Sonne“.

Jack labt sich an der „goldenen Morgenröte“: Die Geheimgesellschaft verhält sich abartig (jemand isst Gedärme, die aus einer Frau hängen, drei andere reiben sich mit Exkrementen ein), sogar Aleister muss sich übergeben. Endet mit einer zynischen Andeutung, die „Zeit würde überschätzt“, es gebe so viele andere Dinge, „die so viel älter sind, als diese schnöde Abfolge von Momenten, Dinge die ewig währen“ – er kündigt an, sie nun Aleister zu zeigen.

7-2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

London, 1888, Polizeiwache

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Joseph Bell, Arthur Conan Doyle, Nathaniel und Adam haben eine auszehrende Nacht hinter sich, sie haben die schrecklichen Ripper-Morde untersucht und abstoßende Bilder gesehen („Die Stadt war zu einem Schlachthaus geworden“).

Nathaniel schildert seine Vermutung hinter dem „dunklen Tempel“ und dem Zusammenhang zu Hiram Abiff. Er schildert die Geschichte des Mordes an Hiram Abiff, der von den drei Adepten ermordet und das Geheimwissen dabei entwendet wurde.

Es gehe um viel mehr als nur den „Ripper“, es gehe um etwas viel Größeres. Nathaniel zögert, sein Geheimwissen preiszugeben: Es gehe um „Schrecken aus einer anderen Welt“.

Doyle wirft ein, dass das Böse im Menschen schon ausreiche und keiner weiteren Manifestation bedürfe.

Nathaniel gibt ihm zwar recht, verdeutlicht aber nicht, woran er tatsächlich denkt. Es stellt sich die zentrale Frage: „Nach was suchen wir?“

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London, 1888

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nathaniel und Adam besuchen McGregor nach dem Ritual in dessen Haus. Irres Gefasel vom McGregors Frau ist im Hintergrund zu hören („einen schöneren Bräutigam kann sich niemand wünschen“).

Nathaniel stellt McGregor zur Rede und spricht davon, zu wissen, was geschehen ist: Er habe schon oft die „Geister und Leiber“ von Narren wie den anderen Logenbrüdern an den „sengenden Kräften der schwarzen Sonne verbrennen sehen“. Er nennt McGregor einen dummen Aufschneider, der aus Gier nach Eitelkeit des Geistes gehandelt habe. Er will die Wahrheit hören. McGregor gesteht, dass er im Unrecht war. Nathaniel schlägt auf ihn ein, wird kalt und ungeduldigt. Als Adam ihn stoppen will, entgegnet Nathaniel, er müsse seine Arbeit tun. Nathaniel spricht von sich als dem, der „den Weißen besiegt“ habe und aus den Tiefen der schwarzen Finsternis wieder emporgestiegen sei und sich gegen die bösen Kräfte von Agartha gewandt habe. Nathaniel in seiner Rage erinnert Adam und mit den Worten „Weißt du eigentlich, mit wem du sprichst, Junge“ plötzlich an jemanden („mein angespannter Geist blutete böse Gedanken“).

Adam scheint es, als meine er mit „den Weißen besiegt“ nicht die Szene in Indien. Es gibt eine Wiederholung der Szene in den Höhlen unter Indien, wo Nathaniel dem weißen Wächter Einhalt gebietet hat. Seine damals rückwärtsgesprochenen Passagen sind richtig zu hören: „Naan verschlingen“. Adam scheint, als füge er sich „dem unausweichlichen Strom“ und als wisse er plötzlich, was ihm „die Zukunft“ bringe. Eine Vision: Adam sagt: „Ich werde dich jetzt verlassen. Ich kann dir nicht mehr trauen“. Nathaniel antwortet: „Traue auch deinen eigenen Augen nicht, Adam. Die Zeit ist nicht nur ein Gefäß, die Zeit ist auch der Inhalt, die Zeit ist ein Tunnel, ein Durchgang, durch den du gehen musst, eine Höhle aus Zeit“. Adam spricht von einem Traum, da zeigt sich das weiße Plasma auf seiner Stirn. Er scheint bewusstlos geworden zu sein.  Nathaniel erklärt Adam, was er von McGregor erfahren hat: „Die Narren haben ein Tor geöffnet, eines, das bereits verschlossen war“. Adam fragt, ob er einen Schrecken wie „den Weißen“ fürchte, da entgegnet Nathaniel, es gebe „viel größere Schrecken als den Weißen“. Zunächst müsse aber der Artefakt in Sicherheit gebracht werden und Joseph und Doyle hinzugezogen werden. Nathaniel hofft, dass die beiden Ermittler den Aufenthaltsort von Jules Verne herausbekommen haben. Abschließend fragt Adam: „Können wir gegen die Hölle selbst gewinnen? Gibt es eine Chance?“  Nathaniel antwortet: „Wir haben keine Chance. Und doch werden wir sie nutzen“ sowie „alles vorhergegangene war nur ein Buchstabieren, jetzt erst fangen wir an, in der höheren Welt zu lesen“. Noch heute werde Adam in den Flammen der grausamen Sonne versengend sterben und wieder auferstehen.“ Abschließend bedeutungsschwanger: „Wir sind alles, was wir haben“.

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London, 1888

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Adam und Nathaniel eilen durch London. Adam spricht davon, dass sich etwas „gewandelt“ haben, sein Tun und Handeln, die Welt um ihn herum scheint „ihm zu tönen“, ihm ein Geheimnis  zuzuraunen, das er vorher nicht hören konnte. Ein „Verstehen“ scheint sich bei ihm zu manifestieren, wo er vorher nur „das Leblose“ als Klang wahrnahm, formt sich jetzt „aus den Zeilen der Welt eine Sprache“, die alles mit Sinn erfüllt. Es war etwas in ihm erwacht, innere Worte, die „größer als er in eine Ewigkeit hinausragen“, in der er „mit der Seele zu hören“ beginnt.Die Kutsche kommt an einem Theater an. Adam fragt, was sie hier suchten, und Nathaniel antwortet: „Einen Ausweg, einen Wendepunkt, eine unmögliche Spielart des Schicksals, die […]vor der Katastrophe bewahrt“. In einem Nebensatz erwähnt Nathaniel Adams Vater. Adam erstarrt – er wusste nicht, dass Nathaniel seinen Vater kannte. Adam reagiert verärgert, er fühlt sich betrogen von Nathaniels Geheimniskrämerei. Nathaniel beschwichtigt, er habe entschieden, es zu verschweigen, und er „trage eine große Last auf den Schultern“, und die größte sei, Adam „mit den Wahrheiten konfrontieren“ zu müssen. Adam reagiert erbost – er nennt von allen Absonderlichkeiten und Rätseln von kosmischem Ausmaß Nathaniel selbst das Undurchsichtigste und will endlich wissen, wer Nathaniel ist. Die Antwort Nathaniels: „Ich bin jemand der dich aus reinstem Herzen liebt“. 8-4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

London, 1888,

Theater

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Theater wird ein Theaterstück geprobt: Es scheint „Das verlorene Paradies“ von Arthur Milton zu sein. Die Ermittler untersuchen den Saal. Bell und Doyle suchen hinter den Kulissen.Auf Adams Frage, ob der Mörder in einem Theater zu finden sei, entgegnet Nathaniel, dass er einen furchtbaren Verdacht habe. Von der Decke stürzen Sandsäcke auf Adam und Nathaniel. Eine dunkle Gestalt huscht davon. Sie nehmen die Verfolgung auf und steigt die Stiegen zum Geländer zur Decke auf. Eine Gestalt versteckt sich oben. Nathaniel kann nicht weiter, er keucht und hustet eine schwarze, teerartige Substanz aus. Wieder (hier zum zweiten Mal in der Folge) ein Rückblick und Schilderung der Szene in den Tunneln von Indien, als Nathaniel mit dem Wesen kämpft. Diesmal Betonung auf Nathaniels Verwandlung und dem Aufnehmen der teerartigen Substanz. („Die schwarzen Kräfte wirkten noch in ihm“).  Adam eilt weiter der geheimnisvollen Gestalt hinterher.gaietyinterior1868 8-6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

London, 1888,

Theater

 

 

Bell und Doyle kommen im Theater an und stellen fest, dass Sandsäcke fast Adam und Nathaniel erschlagen hätten. Sie folgen Adam und Nathaniel nach oben.

Im Hintergrund hört man die Theaterprobe, ein Schauspieler rezitiert seinen Text.

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London, 1888, Theater

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Adam folgt über die Balustrade dem mysteriösen Mann durch schmale Stiegen und durch Seile, die von der Decke hängen. Da stellt sich ihm Jack in den Weg, den Zylinder unnatürlich gerade auf dem Kopf.

Adam zielt mit seinem Revolver auf ihn, Jack stellt sich zunächst höflich vor. Vieles sei „den Menschen nicht bewusst“, Jack macht sich über moderne Esoterik und Scientology  lustig. Adam versteht nicht. Jack betont, er belustige sich selbst, um die „Öde Speise der Linearität“ zu würden, die er „immer wieder gezwungen [wäre] zu verspeisen“. Jack findet, er gebe ein „prächtiges Phantom“ (der Oper) ab, obwohl das  Werk erst 1910 entstehe. Ständig referiert er die Zukunft. Adam sagt, er habe keine Angst, Jack lacht über ihn und seinen „yoghurtähnlichen Heroismus“, dennoch hätte er lieber „ein saftiges Steak“.

Jack tritt auf Adam zu. Adam will ihn in die Schranken weisen. Jack spricht weiter über sich, sei Künstlername sei „Jack“, er sei „schon immer“ eitel  gewesen. Das sei das Problem: Das Ewigwährende, das Immerdare, Allzeitliche.“ Adam fragt, was in „Bösartigkeit und Niedertracht“ zu finden sei, warum er die Frauen ermordet habe, sagt, dass er „von aller Liebe getrennt“ sei. Jack belacht ihn weiter: Das Zusammensein „mit dem alten Zausel“ habe abgefärbt („aber muss es gleich mit Jesuslatschen und Blockflöte zum nächsten Kirchentag gehen“?). Jack geht noch näher auf Adam zu, sein Blick schändlich. Die Theaterprobe ist von unten zu hören, dort rezitiert ein Schauspieler sein Stück. Jack spricht (noch auf die Frage antwortend, warum er Böses tue) süffisant die gleichen Worte mit, immer etwas vor oder nach dem Schauspieler auf der Bühne:

Gefallener Cherub, schwach zu sein ist elend, ob handelnd oder leidend; dessen sollst du stets gewiss sein. Gutes je zu tun wird niemals unser Auftrag, sondern immer Böses zu tun uns einzig nur ergötzen, das Gegenmaß zum hohen Willen dessen, dem wir uns widersetzten. Wenn also seine Voraussicht strebt, aus unserm Bösen heraus das Gute zu entwickeln, so muss unsre Arbeit sein, dies umzukehren und stets noch aus dem Guten Böses schöpfen.“

Adam findet Jacks Äußerungen pathetisch und droht ihm mit der Waffe. Jack entgegnet scharf: „Als unser Volk noch auf der Oberfläche wandelte haben wir Milchbubis wie dich einfach wie Knallerbsen auf der Straße zerplatzen lassen. Wir haben deinesgleichen mit bloßen Händen die Schädel zerquetscht wie CocaCola-Dosen“. Mit seiner Befehlskraft zwingt Jack Adam, auf die Knie zu gehen und die Waffe fallen zu lassen. Er schlägt ihn („für freches Benehmen“) und rammt dann ein rotierendes mit Dornen und Zacken besetztes Gerät in Adams Knie, das sein Blut absaugt. Adam ächzt, Jack schwätzt, er sei immer wieder von den „kleinen Futtertieren“ beeindruckt, die sich nach den Dingen strecken, die „nur für Götter“ gemacht seien. Adam „steigt von der Erde“ empor in den „Äther“, doch irgendetwas verhindert, dass er vergeht. Ein pochender Rhythmus des Schmerzes bringt ihn in die Welt zurück.gustavedoreparadiselostsatanprofile

Jack trinkt das von Adam abgezapfte Blut, „ein ganz besonderes Tröpfchen“. In diesem Moment kommt Adam zu Bewusstsein, springt auf und reißt Jack über die Balustrade.  Jack verheddert sich in den Seilen, die dort hängen. Eine Schlinge zieht sich um dessen Hals  und er wird beim Sturz enthauptet. Dann fällt Adam wieder in die Ohnmacht.

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London, 1888

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sound: Traumzeit. Adam: „Dann war da nur noch eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit, die zwischen Gut und Böse oszilliert.“ (Wiederholung des Prologtextes). „Ein traumloses, unendliches sich Weiten, Fließen, Ftrömen“.

Bell und Doyle finden im Dachgeschoss den vermissten Jules Verne an Maschinen angeschlossen, die Betreiber der Anlage sind jedoch verschwunden.

Nathaniel wacht eine Woche über seinen Freund Jules, mit ihm über die Apparaturen verbunden.

Als Adam Nathaniel fragt, was vorgefallen sei, antwortet er mit einem Zitat:

So längelang lag Satan, ungeschlacht,

Mit Ketten auf den Feuersee gefesselt,

Und hätte nie auch nur den Kopf noch sich

Daraus erhoben, hätt’s der Himmel nicht,

Der allgewaltige, gewollt und ihm

Erlaubt, nur frei zu walten seiner Ränke,

Auf dass in stets erneutem Frevel er

Verdammnis auf sein eigen Haupt sich häufe,

Indem er anderen Arges zu bemisst,

Damit er schließlich wutentbrannt erkenne,

Wie all seine Bosheit nur gedient,

Unendlich Gutes, Gnade und Vergebung

Hervorzubringen für den Menschen, den

Er einst verführte, während auf ihn selbst

Sich dreifach Schande, Zorn und Rache goss.“

Es sind die Verse um den gefallenen Engel aus „Das verlorene Paradies“.

Adam fragt sich, ob er auch ein Paradies verloren hat – oder je eines besessen, eine Ewigkeit, die zwischen Gut und Böse oszilliert.paradise_lost_12

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