„Was suchen wir?“ ist die Frage, um die wir in dieser Podcastfolge kreisen. Wer ist Jack? Was führt Arabella March mit Arthur Salton im Schilde, und wieso wird ständig Miltons „Das verlorene Paradies“ zitiert? Wer ist Nathaniel? Womit wird Professor Maartens am Mount Shasta konfrontiert, und welche Rolle spielt das „Fallen“ und „Verlieren“ in dieser 08. Folge der „schwarzen Sonne“?
Sicher ist nur: Klarheit verschafft hier ein Theaterbesuch. Einige dieser Fragen versuchen wir in diesem Podcast zu beantworten, an anderen beißen wir uns die Zähne aus. Viel Spaß damit!
Wie immer ist der Podcast unter den gängigen Portalen wie iTunes und Co zu finden.
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Habe bislang vom Podcast 08 lediglich den Anfang gehört, aber ich folge gleich mal Eurer Aufforderung und fange an, mich zu entleeren… 😉
Zunächst denke ich, dass Ihr versuchen solltet, den Rhythmus zu halten und auch die Folge 11 zeitnah zum Erscheinen zu produzieren. Der Hörer kann dann schon selbst entscheiden, ob er erst den Podcast oder erst die Folge „konsumieren“ möchte. Und mal im Ernst: Die Leute, die den Podcast Woche für Woche verfolgen, die haben mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % seit Wochen eine Vorbestellung bei Amazon laufen und werden am Freitag den Briefträger überfallen, ihm Folge 11 aus den Händen reissen und sie dann SOFORT hören 😉
Erste inhaltliche Überlegung zum Podcast zur Scheunenszene. Ich habe auch immer ein komplettes Flugzeugwrack vor meinem geistigen Auge gesehen und fühlte mich stets unweigerlich an die Mr. Eko-Storyline von LOST erinnert. Inzwischen sind bei mir aber Zweifel aufgekommen, ob sie wirklich ein komplettes Flugzeug dort finden. Zwar wird ein Flugzeug beschrieben (Fenster, Tragflächen, …), allerdings gibt es Hinweise, die dafür sprechen, dass es sich um einen handlicheren Gegenstand handelt. Sie sagen, sie hätten etwas gefunden, das „auf einem Block“ (Holzblock? Zeichenblock?) sei. Ein Mann hat es, „aus der Asche gezogen“. Arthur sagt weiterhin, er habe darauf geschaut, was der Mann „in den Händen hielt“. Ich halte es daher für möglich, dass sie gar nicht ein komplettes Wrack, sondern vielleicht eine Zeichnung oder ein Flugzeug-Modell (aus Holz?) finden. In diesem Fall hätte Materie nicht „durch die Zeit“ reisen müssen. Es wäre denkbar, dass jemand (Arthur / Richard / Arabella?) die Zeichnung oder das Modell in Lesser Hill 1849 gefertigt hat.
Das „Akasha“ habe ich bislang immer als Hinweis an Arthur verstanden, dass er bzw. sein Geschlecht nach der „Zeitreise“ Bergers noch nicht ins Buch des Lebens eingetragen ist.
Insgesamt habe ich aber große Zweifel, ob wir diese Szene in den Folge 11-13 „logisch“ erklärt bekommen.
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Noch viel interessanter als das, was erschienen ist, finde ich ist das, was verschwunden ist: Wo sind Farmer Greenwood und seine Töchter? Spurlos verschwunden…
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Hey Rechelino, ich erinnere mich daran, dass mich die Größe des Objekts auch sehr verwirrt hat – Zunächst dachte ich, es handle sich um etwas kleineres, und habe mich dann damit abgefunden, dass es wohl größere Wrack-Teile sein müssen; Da habe ich die erste Überlergung völlig vergessen.
Ich finde deine Überlegung sehr spannend! Dann hätte einfach jemand die Scheune angezündet, das „Rad gedreht“ und dann das Flugzeug da platziert?
Liebe Grüße,
Jonas (diesmal unter dem WordPress-Account, nicht über den Namen wundern)
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Hi Jonas,
eigentlich wären dann zwei Deutungen möglich.
Die eine wäre, dass Arthur das Modell / die Zeichnung selbst gefertigt hat. Wir wissen ja, dass er Alpträume hat und irgendwo zwischen „Baden mit Arabella“ und „Aufwachen vor Richard“ fehlen ihm auch ein paar Minuten / Stunden. Ich könnte mir daher vorstellen, dass er das Modell / die Zeichnung in einem Zustand erstellt hat, in dem er selbst nicht bei sich war und das Ganze ein Hinweis des Helmut Berger (in ihm) an Arthur Salton ist, der ihn erinnern soll, wo er eigentlich herkommt und wo seine Vergangenheit bzw. Zukunft liegt. Dann wäre natürlich etwas holprig, wie das Ding in die Scheune von Farmer Greenwood kommt.
Die andere Möglichkeit wäre, dass es von jemandem (Arabella / Richard) dort platziert wurde, um Arthur zu zeigen „Ich weiß, wer Du wirklich bist“. Das wäre dann korrespondierend zu der Szene, in der Arabella zu Arthur in der Wanne sagt „Manchmal brauchen Helden ein wenig Glück, nicht wahr, Helmut Berger?“.
Die Version mit der Zeichnung / dem Modell habe ich mir aber eigentlich nur zurecht gebogen, weil mir die Vorstellung, dass die abgestürzte Maschine sich auf einmal in der Scheune im Jahr 1852 wiederfindet irgendwie nicht gefallen hat.
So oder so glaube ich allerdings nicht, dass diese Szene von elementarer Bedeutung ist. Ich tendiere auch eher dazu, dass damit beim Hörer lediglich ein Wow-Effekt erzeugt werden sollte und wir im weiteren Verlauf der Serie keine Infos dazu bekommen werden, was da tatsächlich gefunden wurde.
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So… Bin mit dem Podcast zur Folge 8 durch!
Männer, Männer… ich kann nur sagen: RESPEKT!!! Was Ihr Woche für Woche liefert ist ohnehin bereits genial, aber dieses Mal habt Ihr es nochmal getoppt. Sehr schön, dass Ihr jetzt auch verstärkt Sequenzen aus der Originalserie hinein montiert. Das macht es gerade bei den bedeutungsschwangeren Tracks einfacher.
Es ist schon krass… Die Hörspielfolge dauert eine gute Stunde, Ihr diskutiert zwei Stunden darüber und dennoch werden viele Theorien nur angerissen und man hat das Gefühl, dass man noch endlos weitermachen könnte. Vielleicht solltet Ihr künftig auch mit dem Brecht / Reich-Ranicki-Zitat abschließen: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.“
@Samu: Grandioser Schlusssatz: „Wenn es keine neuen Folgen mehr gibt, existieren wir auch nicht mehr“ 😉 😉 😉
Ich würde gerne noch etwas weiter um die Herakles-Passage rumspinnen. Ihr beschäftigt Euch schwerpunktmäßig damit, ob bzw. was aus der „Verbindung“ Arabella / Arthur entstehen könnte. Ich finde die Frage aber auch sehr spannend, warum gerade Herakles Geburt aus Ovid zitiert wurde. Dazu noch zwei Überlegungen:
1. Wie Torsten auch kurz andeutet, hatte Herakles einen Halbbruder (Iphikles). Dieser ist nicht nur Halbbruder (also von einem anderen Vater), sondern auch gleichzeitig Zwillingsbruder. Zeus nahm die Gestalt von Amphitryon (Alkmenes Ehemann) an und zeugte Herakles. Amphitryon selbst zeugte nach seiner Rückkehr Iphikles. Alkmene war mit beiden Kindern gleichzeitig schwanger und gebar zunächst Herakles und einen Tag später Iphikles.
Schön finde ich, dass man sämtliche Personen wunderbar mit Sonne-Charakteren austauschen kann. Zunächst ist bemerkenswert, dass Helmut Berger seine Kinder auch im Körper eines anderen (Arthur) zeugt und durch seine Zeitreise auch eine Art übernatürliches Wesen ist. In diesem Szenario wäre Helmut Berger also Zeus, der ursprüngliche Arthur Salton wäre Amphitryon, William wäre Herakles, Richard wäre Iphikles und die ränkeschmiedende Hera könnte man mit Arabella March besetzen. Passen würde auch, dass Hera eigentlich die Gattin des Zeus ist und es in der Folge auch noch zur „Vereinigung“ von Arabella und Helmut (also Zeus und Hera) kommt . Etwas holprig ist natürlich, dass William und Richard zwar Halbbrüder aber keine Zwillinge sind. Auf was das hinauslaufen könnte? Keine Ahnung… Aber ich fand die Analogien „Zeugen im fremden Körper“ und „Halbbrüder“ so schön… Ist aber erstmal nur Spinnerei und keine größere Theorie…
2. Ovid erwähnt Iphikles in den Metamorphosen bei Beschreibung der Geburt von Herakles nicht. Iphikles wird in den Metamorphosen erst später erwähnt. Ovid erzählt die Geschichte damit zwar nicht falsch, aber zumindest unvollständig. Vielleicht ist das selbst bereits ein Hinweis… Eventuell wendet Günter Merlau eine ähnliche Technik an und hat uns in der bisherigen Erzählung etwas verschwiegen. Fernliegend ist das nicht, da wir über viele Mitglieder aus dem Salton / Berger-Stammbaum nur Fragmente kennen. Evtl. hat einer davon auch einen (dunklen) Zwillingsbruder, der uns bisher vorenthalten wurde…
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Hat wiedermal Spaß gemacht euch zuzuhören.
Wer ist Jack?
Irgentwie habe ich mich mit Jack´s Namen wohl immernoch verhört,
ich hab immer Urmel verstanden, ihr redet aber von Rumel oder so ähnlich, könnt ihr mir mal den Namen aufschreiben. Danke.
Was geht in der Wanne ab.
Ich glaube das die beiden sich „Briefmarken angekuckt“ haben ,-)
Und bald ein Kind unterwegs ist das bestimmt den Künstlernamen Jack trägt. Zeitlich könnte das passen.
Das Flugzeug inder Scheune
Das Flugzeug, mit dem Berger geflogen ist, ist nicht ohne Grund abgestürzt. Ich vermute mal das es mit einer Raum-Zeit-Anomalie kollidiert ist und Teile des Flugzeuges durch Raum und Zeit gefallen sind und dann in der Scheune landen. Es wird ja etwas gefunden das ganz klar an ein Armaturenbrett erinnert.
Wie gehts eigentlich weiter?
Zwischen Folge 8 und 9 fehlen ja einige Ereignise, die in Folge 9 angesprochen werden, z.B. Reise zu den Pohlen, zur Absturzstelle eine Meteors usw. Was könnte dort passiert sein und warum hören wir das nicht ?
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Torsten versteht Rumel – das ist „Lemur“ rückwärts. Aber Urmel aus dem Eis hätte auch seinen Charme.
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Meine lieben Herren Ulbricht, Schmidt und Weis,
mit großer Freude durfte ich zum achten Mal Ihren Ausführungen Lauschen; es ist und war mir eine reine Herzensfreude.
Wir Hörer wissen schon lange, die Macher von „Bei Zeiten“ bewegen sich wie ein Verband intelligenter Elektronen innerhalb eines ganz eigenen Umlaufspektrums. Hier wird schäumende Kreativität zu „Ob?“jekten verdichtet und der knallerbsenhaftige Ur umgestülpt.
Épatant! Ardent! Formidable!
Auch wenn sich manches im Paradies als regelrechtes „Fall“-Obst herausstellt, gebackter Flash vielleicht zu oft „gebraucht“ worden ist und nicht alles Gold ist, was schwitzt, kulminieren doch gelegentlich genetische Erinnerungen in Berger, was in Anbetracht all des Bösen, fast zu viel des Guten wäre.
Zwar ist die Sonne nicht der Stoff, aus dem sich Erklärbeerendicksaft herstellen ließe, finden sich aber durchaus Entsprechungen und Analogien und größere Schrecken, als der Weis.
In diesem Sin‘:
Mit den allerbesten Grüßen aus der Vorhölle
Günter Merlau
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Hallo ihr drei,
mir ist aufgefallen, dass ihr bei Track 02 der Meinung seid, dass MacGregors Mathers´ Frau im Hintergrund zu hören sei. Es handelt sich aber um Helena Blavatsky. Nathaniel nimmt auch Bezug auf sie.
Als Nathaniel im selben Track MacGregor Mathers mit „Junge“ anraunzt, erinnert dies Adam an… Caswell („böse Gedanken“). Auch dieser bezeichnete ihn stets als „Junge“. Meines Erachtens wird hier eine Verbindung zwischen Caswell und Nathaniel hergestellt. Ein Hinweis auf ihre Gemeinsamkeit als Ewige.
Zu den beiden Flashbacks (eigentlich ja drei, wenn man die teilweise Wiederholung von Adams „Traum“ während Helenas Vortrag in Bombay hinzuzählt): In beiden wird rückwärts gesprochen (Arabella mit den Schlangen; Nathaniel mit „Naan wird dich verschlingen“). Hinweis auf ein reverses Universum von vor dem Urknall? Das Instanton als Brücke zu einem Vorgängeruniversum? Nä…
Generell denke ich, dass es sich in unserer Geschichte um ein paralleles Universum handelt, in dem der Mount Shasta halt in Florida zu finden ist. Es scheint also, als würden für uns als Ungenauigkeit wahrgenommene „Fehler“ mit voller Absicht eingebaut (Shasta und Florida sogar in 2 Folgen).
Beste Grüße
Euer Baschtl
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Bin mit dem Hören ziemlich im Hintertreffen, deshalb noch ein später Nachtrag…
Ihr habt im Podcast spekuliert, was wohl mit dem „Schaum“ gemeint sein könnte, der in dieser Folge erwähnt wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine Anspielung auf Quantenschaum ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenschaum). Hintergrund ist, dass auch in einem völligen Vakuum ständig spontan Paare von Teilchen und Antiteilchen entstehen und sich kurz darauf wieder gegenseitig auflösen. Dieses Phänomen ist übrigens auch die Ursache für den Casimir-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Casimir-Effekt), der in der Folge im selben Zusammenhang erwähnt wird.
Zur der Diskussion, welches Teil vom Flugzeug da genau aufgetaucht ist (oder ob es vielleicht sogar das ganze Flugzeug oder ein Modell war): Ich bin wie Georg Brannt der Meinung, dass es das Instrumentenbrett (oder ein Teil davon) ist. In der Folge ist ja die Rede davon, dass an dem Teil lauter „kleine Fenster“ sind — das wären die Glasscheiben der Instrumente. Und es hängen „Schnüre“ heraus — das sind herausgerissene Kabel, denke ich.
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Hi Franzbrötchen! Die geht es sicher wie vielen – aber es ist ja auch gar nicht so gedacht, dass man „aktuell“ hören muss, die Podcasts warten noch lange Zeit darauf, nach und nach gehört zu werden. Jeder in seinem Tempo. Wir sind mit den Podcasts (die ja auch nicht gerade kurz sind) ganz schön voran geprescht und haben es mit einem Affenzahn durchgezogen, damit wir ungefähr mit dem Release der 11 gleichauf sind. Viel Spaß noch mit den weiteren Folgen!
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Danke — ich freue mich schon drauf. (Und insbesondere auf die Folge 11!)
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Hallo zusammen – ich (Thorsten – wir haben kurz via fb gechatted) verfolge mit Genuß diesen Blog/Podcast .. bei dieser Folge frage ich mich folgendes:
Hört ihr auch dieses Geräusch, dass wir ein Telefon/Sender etc. klingt als Arthur bei Arabella ankommt. Kurz bevor sie sich treffen .. ich bilde mir ein, dass es eine (Live???) Übertragung aus der NS Zeit ist.
Grüße, Andreas
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Hey Andreas, soweit ich weiß, haben wir dieses Geräusch im Podcast sogar kommentiert. Es klingt wirklich so, als würde Arabella die Geschehnisse aus der NS-Zeit im Radio/Fernsehen/wie auch immer verfolgen. Höchst seltsam!
Liebe Grüße,
Jonas
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Moin moin ihr drei von der Sonne verwöhnten Bei Zeitener,
eigentlich halte ich mich lieber im Hintergrund, gemäß Jacks Worten: „Der Genießer genießt und ööh…“; aber ich muss auch mal was loswerden.
Vorab aber ein Nedr Gwind-Lindwurm-dickes Lob für euer tolles, emsiges und aufschlussreiches Schaffen hier auf diesem Blog! Gleiches gilt selbstredend auch für eure großartigen Podcasts! Immer wenn ich mich daran mache, eine erneute Runde auf einer „Umlauschbahn“ um die Sonne und ihre Geheimnisse zu drehen, bin ich sehr glücklich und froh darüber, dass es eure Audiothek, Recherchesammlung und Spekulierplattform gibt. All das betrachte ich als allerbeste Sekundärliteratur/-lauscheratur zu Merlaus episch-zyklisch-fragmentiertem Gigantenwerk.
So, dat musste einfach mal raus. Was ich zudem – und genau hier – loswerden will, hat mit einem akustischen Detail in einer Szene aus Folge 8 zu tun. Darauf seid ihr im Podcast seltsamerweise nicht näher eingegangen und wurde in den Kommentaren auch noch nicht erwähnt. Zugegeben, die 8 liegt mittlerweile im ersten Drittel der Sonne, das Detail ist eher subtil und seine Bedeutung hat jetzt womöglich keine derart bahnbrechende Auswirkung auf die gesamte Geschichte (oder doch?). Dennoch finde ich es bemerkenswert und ziemlich wichtig.
Also: Track 8-4, die Szene, in der Adam & Nathaniel vor dem Londoner Theater stehen.
Als Adam seinen Zweifel und Groll gegenüber Nathaniel äußert, weil der ihm die Bekanntschaft mit seinem Vater verschwieg (Vertrauensbruch), setzt er Nathaniel wütend die sprichwörtliche Pistole auf die Brust und die Situation spitzt sich zu (passend inszeniert mit flirrend-drohender, ansteigender Musik):
„Wer bist du, Nathaniel? WER bist du?!“
Nathaniel ist, nachdem seine Erklärungen und Ausfluchtssversuche keine Wirkung haben, in die Ecke gedrängt. Das verdeutlichen seine energisch-verzweifelten Ausrufe:
„Adam! ADAM!“
Klimax der Musik > dissonanter Hau auf die Klaviatur, sozusagen ein Dö-Dömm-Moment.
„Ich -“ Nathaniel stockt…
Und GENAU DA liegt der Hase im Pfeffer! Nathaniels Stimmung wandelt sich abrupt, er redet ruhig, sanft und einfühlsam „auf Adam ein“:
lacht kurz nett „Ich bin… jemand – lacht wieder nett der dich liebt. Der dich aus tiefstem und reinstem Herzen liebt. Das weißt du doch, mein Junge, das weißt du doch.“
Ebenso abrupt ist die musikalische Untermalung beruhigt; zwar noch mollig-mysteriös, doch besänftigend durch die seicht angeschlagenen einzelnen Klaviertöne.
ABER: Während Nathaniel seine (wahrhaft ehrliche) Liebe bekundet, ist von Adam ein leises, knappes, fast abgeschnürtes Atmen zu hören… Klar, man könnte sagen, dass er nach seinem Zornesanfall erst einmal Luft pumpt. Aber das würde sich 100 Pro nicht so gepresst flach anhören. Mir erscheint sein Atem genauso wie der des von Jack mental unterworfenen Obers in der Zug-Szene (Folge 2, Track 7); ähnlich wie in einer Schockstarre.
Genau dieses Atmungs-Detail, in Verbindung mit der plötzlichen Wende von Nathaniels Gemütslage plus der musikalischen Stimmung, ist für mich ein Indiz dafür, dass er Adam in diesem Moment das erste (und einzige?) Mal mit seinen lemurischen Kräften mental manipuliert, um ihn „gefügig“ zu machen. Bis dato beeinflusste er Adam stets nur mit Worten und trieb ihn mit gutem Zureden oder weisen Ratschlägen in die nötige Richtung. Offenbar sieht er hier jedoch keine andere Möglichkeit, die eskalierte Situation zu lösen – und das muss er schnell, weil sie ja dringend „eine Aufgabe“ zu erledigen haben.
Die Art und Weise, wie Adams „Gedankenstimme“ am Ende des Tracks Nathaniels auf-ihn-Einreden (Einflüstern?) beantwortet, ist ein weiteres Indiz:
„Ich – stockt wusste es fast flüsternd. Nichts von all meinem Zorn, meiner Furcht und meinem bitteren Misstrauen hatte Bestand gegen diese allumfassende Liebe.“
Adam klingt zuerst, als wenn er nicht weiß, was gerade mit ihm geschieht, dann seltsam resignierend und irgendwie „verzaubert“. Oder maßlos verwundert von der Wirkung der Worte Nathaniels. Die Musik unterstreicht seine Gefühlswandlung auch passend seicht und auflösend. Seine abschließenden Sätze
„Ich wusste es. Und doch sollte mein Glauben auf eine harte Probe gestellt werden.“ klingen überzeugt. Eigenartig, nach den wenigen Worten Nathaniels, die (rein inhaltlich gesehen) noch nicht mal ansatzweise Adams Frage beantworten, GLAUBT er ihm? Und dann ist gut? Ohne weiter nachzuhaken?? Vorher war er doch noch so in Rage… Auch wenn wir hier den „guten“ Adam haben, der von seinem Kailash-Trip geläutert ist, würde er normalerweise nicht derart defensiv oder naiv sein.
So, auch dat musste mal raus. ‚Schuldigt bitte, dass ich mich SEHR ausführlich über dieses lang zurück liegende, winzige Detailchen ausgelassen habe. Aber es schreit mich bei jedem Hören geradezu an und macht mir immer wieder klar, dass auch der alte, gutmütige Nathaniel / Naan irgendwie doch ein übler Typ sein kann, wenn’s seiner Sache dienlich ist.
Sicherlich mache ich damit kein riesiges Merlot-Fass auf und ganz gewiss wird’s nicht zu großen Rätsellösungen beitragen, aber ich finde es einen wichtigen Aspekt zu Nathaniels Charakter.
Abschließend nochmal: Jungs, der Wahnsinn, was ihr hier mit eurem grandiosen Job geschaffen habt! Macht weiter so, haltet die Ohren steif und eure Hirnzellen intakt – die brauchen wir!
Zünftige Grüße an euch und alle, die sich regelmäßig einen gehörigen (positiven) Stich einfangen vom stetigen Grübeln & Studieren im sengenden Lichte der Sonne,
Mr.Gaunt
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Hallo zusammen. Die Lemuren erinnern mich an die Große Rasse von Yith aus den Büchern von Lovecraft. Diese Wesen konnten ihr Bewusstsein in unterschiedliche Epochen versetzen und auf diese Weise beispielsweise ihrer Vernichtung entgehen.
https://lovecraft.fandom.com/wiki/Great_Race_of_Yith
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