Lösung und Erlösung? Spoilerfreier Ersteindruck zu „Nedr Gwind“

DSS-Cover-13_finalDer Abschluss des ersten Zyklus ist da! Es war sicher keine leichte Aufgabe, die komplexe Höllenhörbestie, zu der die „schwarze Sonne“ im Laufe der Jahre (in unseren Köpfen) gewachsen ist, zu zähmen und zu einem vorläufigen Abschluss zu bringen. Die Folge „fließt“ im Einklang mit den beiden Vorfolgen, so dass es sicher den besten Eindruck gibt, wenn man die drei Episoden am Stück hört, da sie eine Einheit bilden.

Ich bin mit der Folge sehr zufrieden, kann mit all den „Leerstellen“ einiges gedanklich umwälzen und mit etwas Fantasie füllen (auch wenn ich da noch nicht ganz durchblicke). Ein bisschen „Frieden“ im kruden Wirrwarr tut gut.

Mein erster Gedanke nach dem Hören: Die Folge ist ein sentimentaler Trip zurück zu den Anfängen, ein Bogenschlag zum Beginn, der auf der einen Seite eine emotionale ERLÖSUNG, auf der anderen Seite aber rational keine LÖSUNG bietet,  stattdessen aber wieder einen ganzen Sack Fragen ausschüttet.

Das Rätsel geht weiter: Gut für unseren Podcast, verwirrend nach dem ersten Hören. Wenn ich nicht ahnen könnte, dass es in naher Zukunft weitergeht, wäre mir noch zuviel offen (und es ist ja offensichtlich auch darauf ausgelegt), aber da haben wir ja Glück. Als Finale EINES Schicksals, einer Triologie (11-13) und als Seasonfinale ist die Folge aber (wie gewohnt auch in Regie, Darbietung und Produktion) über alle Zweifel erhaben, wir erleben eine wehmütige und fokussierte Abrundung der Ereignisse um Nedr Gwind.

Es war mir eine Freude, ein Genuss – jetzt brauche ich noch Verstehen. Und wie immer kann man nach dem ersten Hören einer Sonnenfolge erst mit dem Grübeln anfangen, ich freue mich auf Hörrunde zwei und den Podcast in zwei Wochen! Es gibt viel zu bereden!

Ich will mich diesmal hier kurzfassen und mich erst nach dem „breiten Release“ am 14.4. detaillierter im Podcasct äußern – das gilt aber ja nicht für euch!

Hier geht es zur Spoiler Diskussion der Folge, lasst es krachen, mes amis!

Wann geht’s weiter? Ich habe Fragen!

6 Kommentare

  1. Die ‚letzte‘ Folge 13 ist der Abschluss der Salton-Saga und auch wieder nicht.
    Sie gibt Antworten und stellt neue Fragen.
    Sie ist wunderschön und grausam.
    Hoffnungsvoll und melancholisch.

    Sie lässt mich rückblickend reflektieren und neugierig vorausschauen.
    Sie bringt mich zum Rätseln und Mitfühlen.
    Sie ist ruhig und rasant.
    Und auch manchmal witzig.

    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Abschluss des Werks. Und froh und erleichtert, dass es weitergeht.

    Viel mehr kann ich – spoilerfrei – nicht sagen. Bei Zeiten mehr…

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  2. Schön gesagt, Samu!
    Gestern Nacht hatte ich noch einen Knoten im Hirn nach dem Hören, jetzt tanzt meine Fantasie Samba mit den Erzähllücken der Folge, das tut gut.
    Irgenwie eine schöne Folge, auch ohne sein Hirn zu zermatern.
    Ich freu mich auf den Podcast (aber erst in zwei Wochen)…

    Bin gespannt was die anderen hier so schreiben, wie es ankam. Wie immer bricht die Sonne ja mit Erwartungen, gibt Lösungen und wirft neue Rätsel hin – und dem bleibt sie sich auch bei diesem Staffelfinale treu.

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    • Definitiv eine wunderbare Folge. Und genau die richtige Art von Abschluss mit Fokus auf das emotionale Ausklingen von Geschichte und Figuren. Das war mir immer wichtiger als ein Erklärbär.

      Ich bin ‚befriedigt‘. 😉

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  3. Kann mich Eurem Eindruck nur anschliessen. Ihr beschreibt ziemlich genau, wie ich Folge 13 beim Ersthören erlebt habe.

    Vorallem gelingt es Merlau das größte Übel der Menschheit herauszuarbeiten und es auch wörtlich zu benennen: Die Inkontinenz bei Männern ab 50 😉

    Ok, ok, das war nicht ganz ernst gemeint, ist aber andererseits tatsächlich ein (hoffentlich nicht allzu spoilerbehaftetes) Zitat aus Folge 13 und charakterisiert die Folge irgendwo auch treffend. Denn wie Samu schon erwähnt, ist die Folge teilweise wahnsinnig witzig und überdreht und dabei noch ganz vieles mehr. So ist sie beispielsweise auch selbstironisch (Jack: „Ich gebe zu, dass das hier langsam etwas unübersichtlich wurde“).

    Daneben ist die Folge auch sehr emotional, weise, ruhig, anrührend, tröstend,…

    In einem Punkt will ich Samu aber widersprechen. In meiner Empfindung ist die Folge überhaupt nicht melancholisch. Die tiefe Melancholie habe ich damals deutlich in Folge 10 gespürt, als Günter Merlau beim Produzieren wohl auch bereits wusste oder zumindest ahnte, dass es nicht weiter geht.

    Die Situation ist diesmal anders und ich finde das merkt man auch beim Hören. Bereits bei Bekanntgabe der Fortsetzung der Serie war die Rede vom Abschluss einer ersten Staffel und Fortsetzung der Serie in einer zweiten Staffel. Ich denke, das hat sehr viel Druck von dieser Folge genommen. Sie musste eben nicht alles erklären, sondern konnte sich darauf konzentrieren bestimmte Handlungsstränge abzuschliessen (was ihr gut gelingt) und sich gleichzeitig erlauben viele Komplexe offen zu lassen bzw. sogar neue Fragen aufzuwerfen. Irgendwie habe ich an ganzen vielen Stellen einen Günter Merlau vor meinem geistigen Auge gehabt, der sich grinsend die Hände reibt, weil er uns zwar ein paar Erkenntnishappen hinwirft, sich aber andererseits diebisch freut, uns weitere Rätsel aufzugeben und die Handlung weiterspinnen zu können.

    Genial fand ich den Auftritt von Jack, auf den wir ja schon in 11 und 12 sehnlichst gewartet hatten. Das war für mich ein wirklich geniales Wiederhören, denn Jack ist einerseits so, wie wir ihn schon immer kennen, andererseits erleben wir ihn so, wie wir ihn noch nie gehört haben.

    Jetzt gelange ich aber langsam tatsächlich an den Grat zum Spoilerbereich… Ich denke, den werde ich nachher auch mal eröffnen, da ich tierisch neugierig bin, was die anderen so an Fragen und Antworten haben…

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    • Zum Punkt Melancholie: Ich fand die Folge ähnlich melancholisch wie ich das Ende von Inception melancholisch fand. Und das ist tatsächlich gar nicht so wenig.
      Aber: Eindrücke sind verschieden! Schön, dass alle sich über die generelle Qualität so einig sind! 🙂

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      • Hi Samu,

        ich wollte keine Wortklauberei über das Wort „Melancholie“ anfangen.Du hast auch recht, dass es melancholische Passagen in der 13 gibt.

        Um was es mir ging war, dass die Folge 10 in ihrer Gesamtwirkung sehr schwermütig war und dieses Gefühl damals auch bei mir erzeugt hat. Diese Wirkung hatte die 13 bei mir nicht, Ich hatte nach dem Ende ein Lächeln auf den Lippen.

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