Podcast 20: Gefangener Nr.07

Jetzt gibt’s Impfstoff für die Ohren!Podcast Beizeiten 20

Hört, was uns zur neuen Folge 20 von „Die schwarze Sonne“ im Kopf herum geht und lasst die virulente Welt ein bisschen draußen vor sich hininkubieren.

Erfahrt, was es mit dem Gefangenen Heß, Adams Plänen in Ägypten, der Traumzeit, Appolon und seinem Bruder, dem Speer und der Schlange und den Therapiebefunden von Professor Salacar auf sich hat und bleibt gesund!

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39 Kommentare

  1. Puh… Langer Podcast mit sehr guten Funden / Ideen…

    Ich bin erst ca. zur Hälfte durch, da war aber schon so viel drin, dass ich hier schonmal ein paar Zwischengedanken aufschreibe.

    Ihr betont als „roten Faden“ der Folge, dass neben dem Gefängnis auch die Gefangeneninsel in Südamerika als Setting vorkommt. Diesbezüglich möchte ich nochmal daran erinnern, dass wir Menschen in Gefangenschaft bzw. zumindest in Unfreiheit in fast jeder Folge haben. Wir haben Australien als Kontinent, der mehrfach als Kolonie der Gefangenen benannt wird, wir haben das Sanatorium in Chicago, wir haben ein Ghetto in Warschau, wir haben das Institut AWARE in dem Straftäter und Personen am Rande der Gesellschaft zu „Grenzies“ rekrutiert werden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nur eine thematische Verknüpfung ist oder ein Hinweis, der für die Geschichte bzw. für das Rätsel selbst von Bedeutung ist.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob Heß von seinem Schottland-Flug 1941, der ja in der Fiktion dann ein Jenseits-Sprung war, bis zu seinem Tod beeinträchtigt ist oder ob in Spandau nicht dauerhaft an ihm experimentiert wird. Dönitz spricht von mehreren „Sprüngen“. Für mich wäre es gut denkbar, dass die Alliierten in der Fiktion die Jenseits-Forschung der Nazis, wie im realen auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen, aufgenommen haben und in Spandau am Versuchskaninchen Heß weiterforschen…

    Genialer Fund mit Jean Andoche Junot… Cool auch, dass man merkt, wie ihr erst in der Podcast-Aufnahme selbst ein paar Puzzleteile zusammensetzt. Ich glaube, da kann ich auch noch was beitragen, bzw. eine Idee von Euch fortspinnen…

    Zum einen stellt Torsten die These auf, dass der historische Suizid von Junot in der Fiktion nur inszeniert war und er in der Sonne in den 1840er Jahren der Direktor der Gefangeneninsel ist. Dazu möchte ich darauf hinweisen, dass wir das Gleiche Schema bereits in der Zukunft innerhalb der Sonne-Handlung haben. Adam Salton (in seiner Inkarnation als Vater der jungen Sara Hill) wird inhaftiert und soll sich in seiner Zelle umgebracht haben. Tatsächlich wissen wir aber, dass Saras Vater keinen Selbstmord beging. Er taucht später bei AWARE wieder auf und spricht mit der „Brankyah-Stimme“. Das wäre eine auffällige Parallele.

    Dann stolpert Ihr darüber, dass der historische Junot für die Handlung eigentlich zu alt sein müsste. Die Beobachtung stimmt. Junot wurde 1771 geboren und wäre in den 1840er zwischen 70 und 80. So alt wirkt der Direktor der Insel aber nicht. Dafür gibt es aber eine perfekte Erklärung: er ist selbst ein „Ewiger“ bzw. ein „Lemur“. Junot wird von Nathaniel selbst in der Folge angeteasert mit „Wir haben uns noch nicht persönlich kennengelernt, aber wir haben etwas gemeinsam“. Ich hatte beim Ersthören nach dieser Passage bereits erwartet gleich die Stimme eines bekannten Charakters wie Caswell, Jack oder Bajran zu hören und war enttäuscht als das nicht kam. Dennoch passt es perfekt: Die Ewigen / Lemuren altern nicht. Insofern müsste (Eure Idee weitergedacht) Junot ein Ewiger sein, den wir bisher einfach noch nicht kannten.

    Passt natürlich auch von der Position her, da die Ewigen historisch sehr oft in gesellschaftlichen Stellungen sind, in denen sie Herrscher / Gebieter sind und Untertanen haben: Wulfhere als angelsächsischer König, Elizabeth Bathory als ungarische Blutgräfin, Jack als Marquis de Sade, Edgar Caswell und Arabella March als Herrscher über Derbyshire und eben Junot als Direktor der Gefangeneninsel.

    Bin gespannt wie der Cast weitergeht. Mit dem „Wüstendialog“ und „Dr. Salaker und sein Patient Adam Salton“ kommen ja noch zwei richtige Kopfnüsse…

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  2. Ein paar Hintergrundinfos und Gedanken zum ersten Teil Eures Podcasts.

    Serrano war nicht „nur“ Hilteresoteriker, er war auch chilenischer Diplomat.
    Das Symbol der Schwarzen Sonne wie es die Nazis verwendet haben sind 3 aufeinandergelegte Hakenkreuze. Die Darstellung dieses Symbols gab es vor den Nazis nicht. Es gab nur den Begriff der Schwarzen Sonne und dieser wurde als Symbol unterschiedlich dargestellt. Das „einfache“ Kreuz ist ein Sonnensymbol in vielen Kulturen. Das Swastika selber ist ein Kreuz in Bewegung, und wird z.B. Angewinkeln wie beim Hakenkreuz aber wie Ihr richtig erkannt habt auch mit anderen Runden und Geraden dargestellt. (Siehe dazu auch René Gueéon – Die Symbolik des Kreuzes) womit wir dann bei den Rosenkreuzern sind die es als Orden gab und immernoch gibt und Teils etwas mit den Freimaurern verschmolzen. Die Freimaurer haben diverse Symbolik von den Rosenkreuzern.

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    • Vielleicht auch wirklich Interessant für die Handlung, dass das Symbol mit den 3 Hakenkreuzen in der Wewelsburg (welches übrigens nicht 100% geklärt ist ob das wirklich eine Schwarze Sonne sein soll, aber man geht davon aus) so vorher eigentlich nicht existierte. Es kann gut sein, dass Adam dieses Symbol ins Spiel gebracht hat und es mit dem Begriff der Schwarzen Sonne verknüpfte. Spannender Gedanke oder?

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  3. Hallo Cautes! Super Infos, da kennt sich einer aus! Das Zusammentragen von Infos freut mich ganz besonders!

    …und Moin Rechelino – das mit dem Junot gibt uns echt noch Denkaufgaben, aber ich freue mcih, wie wir uns zusammen rantasten…

    „Wir sind das Geheimnis“ ist ein gutes Motto! Und das Geheimnis ist ja auch ein bisschen, was wir zusammen daraus machen. Ich bin froh, wenn viele wieder mitposten und miträtseln.

    Man darf nicht vergessen: Wir von „Bei Zeiten“ sind auch nur drei Idioten im Keller und wissen auch nicht mehr als alle anderen… und wir vertun, verhaspeln und überschlagen uns ja auch ständig. Ihr dürft uns gern hier auch korrigieren und in Frage stellen, das ist doch Teil des Spiels!
    Was wir sagen soll Denkanstoß sein…wir sind ganz sicher auch weit von der Wahrheit entfernt und freuen uns über Ergänzungen und Widerspruch!

    Also, haut in die Tasten, wir lösen das gemeinsam!

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    • Das war auch gar keine andere Intension meinerseits dahinter 🙂 Ihr macht dass Super und ich freu mich immer gleichwohl auf die neue Folge der Sonne wie auch auf Euren Podcast!

      Ja als ehemaliger Black Metaller kommt man zwangsläufig mit solch Kuriositäten im Berührung 🙂 Und den Rosenkreuzern wollte ich mich mit knapp 20 Jahren sogar mal anschliessen haha, die wollten mich aber nicht. Vielleicht besser so 😀

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        • Das war etwas überspitzt formuliert aber es hat sich nicht ergeben. Ich war nur mal an so ne Art „Rekrutierungsabend“. Aber ich denke es war dann fehlendes Interesse beider Seiten. Das waren so n paar alte Papis und die haben dann irgend so ein Traktat über so ein paar ziemlich oberflächliche Grundsätze vorgelesen und ja hatten wohl nicht so wahnsinnig Interesse einen schwarzgekleiten, langhaarigen Schnösel kennen zu lernen und ich erwartete natürlich dass ich jetzt grad mit Handkuss empfangen und in einen mystischen Hochgrad eingeführt werde. Jugentlicher Blödsinn halt. 🙂 Bin jetzt auch nicht so der Vereinstyp. Jetzt, bald 20 Jahre später muss ich doch auch ab und an schmunzeln wenn ich an solche Flausen denke die ich damals im Kopf hatte 😉

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  4. Als „Schwarze Sonne“ Fan von Anfang an möchte ich mich für eure geniale Arbeit bedanken!!!

    Ich verfolge euren Podcast schon sehr lange und bin immer wieder darüber erstaunt und fasziniert, zu welchen Schlussfolgerungen und / oder Vermutungen ihr auf mögliche Hinweise der Geschichte kommt. Macht weiter so!

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  5. Sehr geile Idee mit der Traumzeit bzw. auch mit der Hypnosesitzung. Das ist sehr schlüssig.

    Ich hatte aus dramaturgischen Gründen immer ein wenig Bedenken davor, dass bestimmte Passagen gegebenenfalls „nur geträumt“ sind, aber wahrscheinlich muss man da etwas an seiner Sicht auf die Dinge arbeiten. Wie Torsten sagt, bedeutet „geträumt“ dann eben nicht „nicht real“, sondern spielt sich auf einer anderen Ebene der Realität ab. Bei „Man in the High Castle“ funktioniert das auch gut. Da wechselt inzwischen die Handlung auch munter durch mehrere Paralleluniversen, ohne dass die Dramaturgie darunter leidet.

    Ich habe übrigens noch einen kleinen Fun Fact gefunden. Einen der beiden Nazis im ersten Track haben wir ja jetzt als Karl Dönitz identifiziert. Ist Euch aufgefallen, dass der in der Sonne schon direkt vorkommt? In Folge 6 / Track 3 unterhält er sich mit Weißthor.

    Ein kleiner Fehler ist Euch in zeitlicher Hinsicht beim Salaker / Adam-Track passiert. Da sagst Du, Torsten, dass es durchaus sein könne, dass dieser Adam bereits eine Tochter (Sara) hat. Das kommt von der Timeline her nicht hin. „Unsere“ Sara ist in den 2030ern eine junge Frau bei AWARE. Wir hören außerdem einen Track, dass ihr Vater Suizid begangen hat, als sie ein kleines Kind war. Das war dann 2010+X. Der Salaker / Adam-Track in Folge 20 spielt Mitte der 1990er. Das ist entweder „ein anderer“ Adam oder zumindest (wenn es „der gleiche“ ist) ist Sara noch nicht geboren.

    Beim „Wüstengespräch“ habe ich mich ein wenig gewundert, weshalb ihr die Anspielungen auf einen Zwilling, als eine Anspielung auf Adams dunkle Seite (Brankyah) bezieht. Auszuschließen ist das natürlich nicht. Wäre es aber nicht naheliegender, dass Barthalomäus / Bajran, damit Adams tatsächlichen Zwillingsbruder (Jack) meint, der im Schatten der „Lichtgestalt Adam“ steht?

    Bezüglich „Hilli“ ist meine Vermutung übrigens, dass wir hier den „eigentlichen“ Helmut Berger hören. Meine Theorie: Helmut und Elizabeth sind in den 90ern ein „normales“ Paar. Sie beginnt gerade mit ihrer Parabiose-Forschung und ist am gleichen Institut wie Salaker. Ross Edgar bzw. Edgar Caswell kontaktiert Salaker. Edgar hat „überlegenes Wissen“, vermutlich kommt der Anruf „aus der Zukunft“. Er weist Salaker und damit auch Elizabeth darauf hin, dass Helmut ein Nachfahre des speziellen Patienten Adam Salton ist. Damit fällt der Fokus auf Helmut Berger. Sie finden heraus, dass er ein 21er ist (also irgendwelche Fähigkeiten hat, die ihn für Sprünge geeignet macht) und dann macht Elizabeth Helmut, also ihren eigenen Mann, zum Testobjekt. Der Absturz mit der Akasha wäre damit nicht in der Haupterzählebene passiert, sondern wieder auf einer Traum- bzw. Zwischenebene. Das Aufwachen bei AWARE und Zusammentreffen mit Elizabeth als seiner Frau (was wir bisher in ein Paralleluniversum verschoben haben), wäre dann wieder auf der eigentlichen Erzählebene…

    Ich glaube, es macht wirklich Sinn, mal wieder die 1-20 mit dem Wissen aus 20 Sonne-Folgen zu hören. So wie es aktuell aussieht, werden wir in den nächsten Wochen viel Zeit zu Hause verbringen. Da ist doch so ein Hörspiel-Sonne-Projekt mal was sinnvolles…

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  6. Danke euch dreien für einen weiteren spannenden, unterhaltsamen und die eigenen Spekulationen immer wieder kräftig vorantreibenden Podcast! Das Hören der jeweiligen neuen Folge der Sonne und eures Podcasts sind mittlerweile zu einer Einheit verschmolzen, einer Einheit, die manchmal zwischen Ratlosigkeit und Verzweiflung oszilliert 😉 Zu ein paar Punkten würde ich hier gerne Stellung beziehen:

    Die These, dass Adam sich während des Bartholomäus-Gesprächs eigentlich in einer Hypnose-Sitzung (oder in irgendeine moderne Apparatur geschnallt) mit Bajran befindet, ist natürlich ein Hammer mit weitläufigen Folgen – Hut ab davor schon einmal! Dies würde einige Fäden aufgreifen und schlüssig erklären, die bislang wenig Sinn ergaben: das Telefonat zwischen Salaker und Bajran (Folge 18); die Aussage von Bartholomäus, er wäre von seinem „Chef“ an diesen trostlosen Ort in der Wüste zu einem „Klienten“ geschickt worden (Folge 19); die suggestive, immer wieder auf archetypische Strukturen abzielende Sprache in der Gesprächsführung; Adam „fällt“ nach dem Gespräch „zurück in die Traumzeit“ (Folge 20) usw. Beim Anhören dieser hypnotischen Tracks bemerkte ich an mir selbst, wie ich immer wieder abdriftete, geistig wegdöste und schließlich immer wieder zurückspulen musste, um das ganze inhaltlich überhaupt zu erfassen.
    Den Zeitpunkt, wann diese Gespräche zwischen Adam und Salaker bzw. später Bajran stattgefunden haben könnten, würde ich etwas später ansetzen als ihr. Wir wissen aus Salakers Befund, dass Adam sich ab August 1997 in Behandlung an der Universität Zürich befindet. Ein genauer Zeitpunkt für die Therapiegespräche wird uns jedoch nicht genannt. Der Direktor spricht im Telefonat mit Jonathan, in dem es darum geht, ob Adam nicht doch vielleicht ein Betrüger ist, von einer „Millionen EURO verschlingenden Maschinerie“. Nachdem der Euro erst in den frühen 2000ern eingeführt wurde, muss Adam zu dem Zeitpunkt also schon mehrere Jahre in Behandlung gewesen sein.

    Einen wichtigen Hinweis vernachlässigt diese Hypnose-These meiner Meinung nach allerdings. Die Aufforderung an Adam, Steine in Brote zu verwandeln und dessen Weigerung stammen aus einer ganz eindeutigen Vorlage: Sie entspricht der „Versuchung Jesu“ aus dem Mattäus-Evangelium. Dort heißt es im 4. Kapitel:
    „Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
    Er aber antwortete und sprach: … Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“

    Das entspricht zum Teil sogar im Wortlaut fast genau dem, was Adam und Bajran von sich geben. Diese Bartholomäus-Figur nennt Adam wiederholt „den Sohn Gottes“ und spricht von einem „Erstgeborenen“, der zugunsten von Adam vernachlässigt wurde. Wir wissen aus dem Alten Testament, dass einige Engel eine Revolte gegen Gott anzettelten, da sie Adam (dem ersten Menschen) nicht dienen wollten und dafür in die Hölle gestoßen wurden. Einer der dabei führenden Engel war Samael, der im Gegensatz zu anderen gefallenen Engeln die Fähigkeit behalten hatte, auf die Erde zurückzukehren und den Menschen zu versuchen. So war es etwa auch Samael, der die Kontrolle über die Schlange im Paradies übernahm und so Adam und Eva verführte. Ich vermute, dass es sich bei Bartholomäus, der ebenfalls von einer ungerechtfertigt getöteten Schlange spricht, der das „große Reinemachen“ seines Vaters erwähnt (die Verstoßung aus dem Himmel?) und Adam als „Zweitgeborenen“ zum Steine-Verwandeln verführen will, um eben diesen Samael handelt. Dazu würde auch passen, dass der große Gegenspieler auf der Seite des Lichts der Erzengel Michael ist, der, wie wir seit Folge 16 wissen, Nathaniel sein könnte.

    Der Abschnitt rund um Professor Salaker in Zürich war für mich ein Highlight dieser Folge, da wir hier – wenn auch nur kurz – seit ewigen Zeiten wieder zwei Antagonisten im Dialog hören: Caswell und Nathaniel! Besonders spannend ist hier auch der Kurzauftritt von „Hilli“, und ähnlich wie ihr frage auch ich mich, welche Berger-Version wir hier zu hören bekommen. Einiges deutet darauf hin, dass es sich um den Hiller handeln könnte, der später vom Vize mit den Bildern der Schauberger konfrontiert wird, und nicht um den „Ur-Helmut-Berger“. Er könnte zu diesem Zeitpunkt, in den späten 90ern bzw. frühen 2000ern an der Universität studiert haben und eine Art Studienassistent von Salaker gewesen sein. Seine jugendliche Ausdrucksweise (Er antwortet auf Jonathans psychoanalytische Schwärmereien mehrfach mit „Cool“.), sein Aufgabenbereich (Unterlagen aus dem Archiv holen) und sein Streich mit der „Hasenschnute“ passen eher zu einem Studenten als zu einem Kollegen. Dass in Folge 3 im Jahr 2010 auf seiner Tibet-Reise wiederholt betont wird, BND-Hauptmann Helmut Berger habe keine Familie, schließt aus, dass dieser mit „Hilli“ identisch ist. Denn der ist ja 2017 noch mit Elisabeth verheiratet, wenn sie im Meeting mit Salaker und Jack von ihm als „Stabilisator“, der „immer im Einsatz ist“, spricht. Wobei das ja nicht impliziert, dass die beiden da tatsächlich noch verheiratet sind.

    Abschließend gesprochen und um auch meinen Gesamteindruck der Folge hier unterzubringen muss ich sagen, dass auch ich dieses Aufgreifen vorhandener Erzählstränge, die Atmosphäre und die ausladenden Dialogpassagen sehr genossen habe. Aber ich merke auch, dass sich in mir langsam der Wunsch nach Handlung regt: Weder in Ägypten noch in Südamerika noch in der Zürcher Psychologen-Praxis ist bis jetzt irgendwas Weltbewegendes passiert, und das ist in Ordnung, solange man dennoch das Gefühl einer sich organisch entwickelnden dramaturgischen Energie hat. Aber wenn das Phänomen überhandnimmt, dass Figuren wie Wikipedia-Artikel sprechen (z.B. der Typ auf der Gefangenen-Insel, Bartholomäus, Salaker), wirkt der Plot zunehmend hölzern und künstlich verschleppt. Hier sehne ich mir manchmal wirklich die ersten zehn Folgen herbei, in denen die Balance aus Story und Hintergrundwissen noch ausgewogener wirkt. Ich bin natürlich nach wie vor ein abgöttischer Fan der Serie und jeder einzelnen Folge und bin mir sicher, dass Günter Merlau das Geschichtenerzählen nicht verlernt hat, aber trotzdem würde ich mir wünschen, ein bisschen weniger angeteased zu werden – man sieht ja, nicht zuletzt an Jonas‘ Gottesanbeterinnen-Fetisch (Danke Günter!), wohin das führt! 😉

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    • Hallo Micelino (und du bist nicht Rechelino, falls das jemand verwechselt)!
      Was für ein Hammer-Beitrag! Du hast ein paar echt gute Entdeckungen hier geschildert, Hut ab! So kommen wir weiter!
      Das mit der Versuchung des Teufels in der Wüste hatten wir sogar schonmal – in Chicago im Folterkeller, als Holmes plötzlich mit anderer Stimme spricht und den versuchenden Teufelstext aus der Bibelszene zum Besten gibt.
      Auch die Sache mit Bayams „Klienten“, von dem er ja gesprochen hat, würde so Sinn ergeben – das wäre dann ja Salacar, der ihm ja Adam scheinbar vermittelt hat.
      Und ich stimme dir auch voll zu mit der Hilli-Sache: Könnte schon sein, dass das eher der Hiller ist (und der Spitzname ist ein Hint), in der anderen Existenz ist es Berger.

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      • Danke, lieber Torsten – einer muss ja schließlich das verdrängte Schatten-Ich von Rechelino sein, oder ist er meins? Aber die Diskussion hier fällt einem nicht allzu schwer, wenn man von euch im Podcast die Vorarbeit und Inspiration derart annehmlich serviert bekommt. Auf diesem Weg wirklich einmal ein großes Dankeschön für das, was ihr hier Folge für Folge leistet – und das schon seit 20 Episoden!

        Du hast recht: Das, was Holmes da im Folterkeller spricht, nachdem er vom Speer durchbohrt wurde, steht im selben Abschnitt in der Bibel. Auch wenn die „Versuchung“ für Adam hier weniger offensichtlich scheint. Es wäre interessant zu ergründen, ob es da eine Verbindung zwischen den Szenen gibt.

        Eine Frage hat mich noch beschäftigt: Von welcher Zeit spricht Günter Merlau deiner Meinung nach im Interview, wenn er meint, ihr habt ihr bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt? Ist da wirklich die Traumzeit gemeint? Heißt das, es ist bald wieder Zeit für Kunukuban?

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        • Das beschäftigt mich auch: Was haben wir da übersehen, von welcher Sache spricht Günter Merlau im Interview? Ich habe mit ihm nach dem Podcast gechattet (über andere Sachen), da hat er Folgendes geschrieben:

          „Euer Sonne-Podcast hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet, vor allem wegen etwas (meiner Meinung nach sehr Offensichtlichem), dass Euch und auch den findigen „Wir sind das Geheimnis“ bisher entgangen ist. Das ist sehr interessant und auch befriedigend für mich, freue ich mich doch sehr daran, es so gut verklausuliert zu haben:-) Und ich freue mich auf die 21, ob es Euch dann vielleicht ins Auge springt, oder ob es die gesamte zweite Staffel brauchen wird…“

          Was mag kann das nur sein? Die Traumzeit dann ja – da wir es benannt haben – offensichtlich doch nicht… oder?

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        • @Torsten: Stell Dir einfach vor, dass Micelino und ich mit der gleichen Stimme sprechen. Der eine hat nur eine warme und freundliche Betonung und in der anderen Facette spielt etwas düsteres mit rein, falls Dir das bekannt vorkommt 😉

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  7. Danke für Eure Podcasts. 2 Stunden und 37 Minuten Brainstorming (netto) sind wirklich heftig! Wie lange ist die Aufnahmezeit ohne Schnitte (brutto)?

    Zu Eurer Diskussion über die Nachfolge von Harald Halgart fiel mir sofort ein, dass Günter Merlau im Making of zur Staffel 2 (Teil 3) dazu von seinem Azubi befragt wurde. Dieses Video wurde am 10.12.2017 im Lausch medien-Kanal von You Tube veröffentlicht.

    Ab 15:30 mm:ss wird die Frage gestellt und ab 16:05 mm:ss breitet Günter Merlau aus, dass eine Lösung mit Herrn Harlgarts Sohn, der auch Schauspieler ist und eine ähnliche Stimmfarbe hat, denkbar wäre.

    Wichtig ist natürlich die Frage, ob Herr Halgart junior dies auch machen würde. Ich gehe allerdings davon aus, dass Günter Merlau sowas nicht erwähnt hätte, wenn es hier nicht schon eine Verabredung geben würde.

    Das beinhaltet ein bisschen viel „wäre“, „würde“ und „hätte“ … (jetzt bleibt nur das Zitat eines ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten …)

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    • Moin Realnimra!
      Wir schneiden eigentlich nicht groß was weg, bis auf zwei drei Soundknackser und ne Pinkelpause ist das einfach das komplette Gespräch per Skype. Die Zitate reinschneiden dauert dann nochmal und verlängert alles natürlich etwas.
      Ich erinnere mich an die Idee mit Halgarths Sohn, da bin ich gespannt, ob das klappt und wie es klingt. Scheint mir aber ein guter Plan zu sein!

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    • Halt – Stop! Fehler bei der Quelle zur Lösung der Nachfolge mit Herrn Halgart junior!

      Es ist das Interview zu den Folgen 11 – 13, Teil 3 „Es geht immer weiter“, vom 03.04.2017.

      Sorry …

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  8. Ich habe eine Idee, welche Zeitebene Günter Merlau meinen könnte, um Dir wir uns nicht bzw. zu wenig kümmern und vor allem auch, was das versteckte Geheimnis sein könnte, das vor unseren Augen liegt…

    Achtung, jetzt kommt meine Mega-Theorie zum Großen und Ganzen und ich hoffe sehr, dass ich da jetzt keinen Logikfehler drin habe:

    Wir haben uns früher schon mit der Frage nach Nathaniels Herkunft befasst und waren irgendwann froh, ihn als „Forscher aus der Zukunft“ identifiziert zu haben. Nathaniels Aussage „er habe keine Mutter“ haben wir verwundert zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter hinterfragt. Dabei haben wir inzwischen durch die Zuordnung „Nathaniel war / ist Dr. Salaker“, deutliche Hinweise, denen man weiter nachgehen kann.

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Attentat auf Jack L. Emur bzw. die Zeit vor dem Sprung schon genau verortet haben. Ich denke das müsste aber irgendwann zwischen 2005 und 2020 sein, oder? Dr. Salaker ist dort ein reifer Mann, vermutlich Mitte 60 bis Mitte 70. Der Dr. Salaker, den wir in Folge 20 hören (also wohl irgendwann im Bereich Ende der 90er) sollte die 50 auch schon geknackt haben. Auf was ich hinaus will: Dr. Salaker könnte durchaus Geburtsjahrgang 1940 sein. Und dann können wir ihn wunderbar in die Geschichte integrieren:

    Johann Berger und Rahel lieben sich in der Nacht vor dem 01.09.1939. Es ist ihr letzter gemeinsamer Abend. Es könnte sein, dass Nathaniel / Salaker hier gezeugt wurde.

    Damit wäre Salaker der Urenkel von Adam! Die Linie wäre dann Adam – Chime – Johann Berger – Salaker.

    Die Zeitebene um die wir uns nicht ausreichend gekümmert haben wäre dann die Zeit nach 1939. Wir haben immer gesagt, dass da noch was kommen muss. Dass das Bindeglied aber mit Nathaniel / Salaker bereits vorhanden sein könnte, haben wir übersehen.

    Weitere Indizien, welche die Theorie stützen:

    Nathaniel sagt, er habe keine Mutter. Rahel (die dann die biologische Mutter wäre) stirbt im Ghetto in Warschau 1943, also bevor das Kleinkind Salaker eine wirklich Erinnerung an sie haben könnte.
    Nathaniel bezeichnet sich selbst oft als „ganz und gar unwahrscheinlich“. Auch das würde zur Vita passen. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Kind, dass von einer inhaftierten Jüdin 1940 geboren wurde und im Warschauer Ghetto aufwächst überleben kann?
    Dramaturgisch wäre es natürlich auch interessant, dass Nathaniel in der Nacht gezeugt wurde, die als Ausbruch der Zweiten Weltkriegs gilt.
    Es wäre weiterhin eine Erklärung für die enge Bindung zwischen Adam und Salaker. Vom biologischen Alter in der Handlung passt natürlich Nathaniel als Vater und Adam als Sohn. Vom Stammbaum wären es aber Nathaniel als Urenkel und Adam als Vorfahre.

    Es würden sich durch diese Deutung übrigens auch wieder wunderschöne neue Lesarten für die alten Folgen ergeben. Nehmt als Beispiel Akasha: Der schwer verwundete / sterbende Nathaniel liegt am Manasaruwa-See und will, dass sich Adam ins Buch des Lebens einschreibt. Adam umrundet den Kailash, besteht die Prüfungen und kehrt zurück. Wir wissen, dass bei diesem Aufenthalt in Tibet Chime gezeugt wurde. Anschließend gesundet Nathaniel. Das hätte jetzt die Bedeutung, dass die Zeugung von Chime der eigentliche Eintrag ins Buch des Lebens war, der gleichzeitig Ursache auch für Johann Berger ist und ohne den Salaker gar nicht existieren könnte. Daher auch die Genesung von Nathaniel am Manasaruwa-See, nach Adams Eintrag ins Buch des Lebens…

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  9. Ich bin von meiner Idee gerade so euphorisiert, dass ich gleich noch ein Indiz nachlegen muss:

    Es wäre auch eine Erklärung für Folge 10.

    Günter Merlau ging damals bei Produktion der Folge davon aus, dass es die letzte Sonne-Folge überhaupt sein könnte.

    Wir haben uns immer gewundert, weshalb er dort diese (zwar wunderschöne aber irgendwie scheinbar nicht ins Konzept passende) Liebesgeschichte von Rahel und Johann erzählt.

    Tatsächlich hat er etwas anderes erzählt, was natürlich auch in eine letzte Folge passen würde: die Geburt / Entstehung von Nathaniel…

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    • Und Helmut? Wäre dann Sohn von Nathaniel? Warum heisst er denn Berger (wie sein Grossvater) und nicht auch Salakar?

      Ich weiss nicht, dass Salakar auch in diesen Salton-Circle gehört stösst bei mir etwas auf Wiederstand. 🙂

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      • Nein, ich glaube nicht, dass Nathaniel Söhne hat.

        Zu Helmut wäre meine Theorie die, dass er ein Halbbruder zu Nathaniel wäre.

        Nathaniel wäre ein gemeinsamer Sohn von Johann Berger und Rahel (die heisst aber auch nicht Salaker, sondern Abrahamowitsch oder so ähnlich). Berger kann Nathaniel nicht heißen, da er seinen Vater gar nicht kannte. Rahel stirbt als Nathaniel ein Kleinkind ist. Vermutlich wurde er dann adoptiert oder kam in ein Waisenhaus und erhielt dort den Namen Salaker.

        Wir wissen, dass nur Rahel stirbt und Johann Berger den Krieg überlebt (schließlich erzählt er die Geschichte in Folge 10 zurückblickend). Es ist somit gut denkbar, dass Johann Berger in einer weiteren Beziehung Helmut zeugt, der dann natürlich den Familiennamen Berger trägt. Johann ist 1939 ein junger Mann. Denkbar ist daher auch, dass Helmut erst in den 60ern oder 70ern geboren wird.

        Salaker und Helmut wären demnach Halbbrüder mit großem Altersunterschied. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass es in der Geschichte auch oft Anspielungen aus Halbbrüdern aus der Mythologie gibt.

        Dass Nathaniel gut in den Salton-Zyklus passt, wird auch bereits durch den Nachnamen suggeriert. Salaker – de Salis – Salton, dass ist alles ein Wortstamm…

        Auch die (Vor)namensgebung von Salaker könnte ein Hinweis sein. Er heisst Jonathan. Die Vorsilbe „Jo“ spielt auf hebräisch JHWH (Jahwe) an. Johann und Jonathan haben fasst die gleiche Bedeutung. Bei Johann ist es „Gott/Jahwe ist gnädig“, bei Jonathan „Gottes/Jahwes Geschenk“. Zudem ist Nathan bzw. in dieser Form Jeho-Nathan ein urhebräischer Name. Dass eine Jüdin ihren Sohn, dessen Vater Johann heisst, Jonathan nennt, wäre äußerst naheliegend.

        Natürlich ist das insgesamt eine „wilde Theorie“, aber mir würde sie für die Geschichte sehr gefallen.

        Ich könnte mir dann auch gut vorstellen, dass Salaker weiß, wer Helmut eigentlich ist. Er wird daher dafür sorgen, dass Helmut an seinen Platz kommt, nämlich in den Körper von Arthur Salton, denn nur so kann der Zyklus funktionieren und Nathaniel / Jonathan selbst existieren. Das wäre dann gleichzeitig auch die Erklärung dafür, weshalb Helmut Berger als „Stabilisator“ bezeichnet wird.

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        • Das mit Nathaniels Zeugung im Warschauer Ghetto durch Johann Berger finde ich auch ein interessante Idee, die tatsächlich dieser scheinbar in keinen Kontext zur anderen Handlung stehenden Vorkommnisse der Folge 10 einen Sinn geben könnte.

          Das Ende und der Anfang Nathaniel de Salis!

          Eine Verwandtschaft der Namen „de Salis“ und „Salton“ wollte ich eigentlich eher im Lautmalerischem als einem gemeinsamen zugrundeliegenden Wortstamm erkennen. Allerdings hat meine Recherche unerwartet eine Verwandtschaft zu Tage gefördert – und zwar über das Lateinische.

          „de Salis“ ist gemäß de.wikipedia.org der Name einer Schweizer Adelsfamilie, die wiederum wohl von einer Patrizierfamilie „Salici“ zu Como (Lombardei, Italien) abstammt. Im Italienischen finde ich für „salice“ die Bedeutung „Weide“.

          Der Vor- und Nachname „Salton“ kommt lt. „www.ancestry.com“ von „Weide“ („salh“) und „Bauerngehöft“/“Ansiedlung“ („tun“) (*).

          Der Wortteil „sal“ hat eventuell auch eine Wortstammverwandtschaft mit „Salz“ zu tun – hier im Zusammenhang mit der gräulichen Färbung der Blätter bei der Silberweide.

          Salz – Salz der Erde / Weide – biegsam sein – flexibel – anpassungsfähig … diese Assoziationsketten passen beide sowohl zu Adam Salton wie auch Nathaniel de Salis!

          Die Suche nach den Bedeutungen der Namen der beiden Hauptcharaktere unseres Lieblings-Betrachtungsobjekts, der Hörspielserie „Die schwarze Sonne“, könnte aber auch in die Irre führen …

          Denn wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass die Namen „Adam Salton“ und „Nathaniel de Salis“ – ebenso wie „Richard Salton“, „Edgar Caswell“, „Arabella March“, „Mimi Watford“ und „John Watford“ – aus Bram (Abraham) Stokers letztem Roman „The Liar of the White Worm“ (1911) stammen.

          Die Benamung dieser beiden Namen fällt also dem irischen Schöpfer der heute so bekannten Horror-Figur „Dracula“ zu, ob nun zufällig oder mit Bedacht und Wissen um Herkunft und „Be-Deutung“ dieser Namen, wer weiß …

          Seitens unseres Masterminds Günter Merlau würde ich mich nicht wundern, wenn er diese Namen im Wissen um diese dahinterliegenden „Be-deutungen“ übernommen und freudig als passend für sein geplantes Werk angenommen hätte.

          Spannend wird es jetzt mit dem „Alter Ego“ von Nathaniel de Salis, dessen Name gemäß der letzten CD-Booklets „Jonathan Salacca“ geschrieben wird.

          Jonathan hat die gleiche Wortwurzel wie Nathaniel = Gott (el) hat gegeben (natan), Gottesgabe oder Gottesgeschenk, also Jonathan = Nathaniel.

          Und bei dem Nachnamen „Salacca“ wird es regelrecht lustig: Auf der Suche nach dem Namen „Salis“ lieferte mir die Wikipedia-Suche „Salis, deutscher Name des lettischen Flusses Salaca“ an.

          Dieser Fluss „Salaca“ (dt. „Salis“) in Lettland mündet bei Salacgrīva (dt: Salismünde) in die Rigaer Bucht, Ostsee.

          Da haben wir wieder das Salz, dass auch im Namen „Salton“ steckt – das nenne ich mal „full circle“!

          (*) https://www.ancestry.com/name-origin?surname=salton
          „Zitat von English and Scottish: habitational name from Salton in North Yorkshire, England, or Saltoun in East Lothian, Scotland. The first is named from Old English salh ‘(sallow) willow’ + tun ‘farmstead’, ‘settlement’.“

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  10. Zu Spandau habe ich was gefunden. Hess war der letzte Gefangene in Spandau. Das Gefängnis war bekannt für seine Spukphänomene und hat etlichen Wärtern das Fürchten gelehrt. Viele hatten verstörende Erscheinungen und haben sich wegversetzen lassen. Es wurde gleich nach Hess Tod abgerissen.

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  11. Hallo liebe Leute,

    ich war ja Sonne Fan der ersten Stunde – Euer Podcast allerdings hat mich erst davon überzeugt diese Serie wirklich zu lieben und hinter all ihre Geheimnisse und ihre genialen Verweise und Parallelen zu steigen. Für mich gehört euer Podcast fest zur Sonne! Danke erstmal für diese tolle Arbeit!

    Ich habe gerade die Folge 20 – Gefangener Nr. 7 noch einmal gehört und habe da ein paar Gedanken dazu, die ich gerne loswerden möchte, auch wenn sie zunächst enttäuschend oder generisch wirken. Das sind nur lose Gedanken, ich vergesse sicher einiges, was diese Theorie wieder umstoßen würde.

    Auf der Suche nach dem großen Ganzen der Sonne spielen Träume ja eine zentrale Rolle. Nach dem Monolog von Salaker bin ich da für mich zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Adam in der Aware Zeit ist der Ur-Adam, dessen schlechter Zustand komatös die übrigen Realitäten erträumt. Er wird ja als gebrochener Mensch dargestellt, der eine schreckliche Kindheit hatte und deshalb seine Persönlichkeit aufspaltet.

    Das Salaker in diesen Träumen sein gutmeinender Mentor ist macht Sinn, da er ihn bei Aware als konstantestenTeil seines Lebens wahrnimmt. Die Anderen tauchen immer nur sporadisch auf.

    Der Missbrauch in der Kindheit hat natürlich auch schwere Narben hinterlassen, diese könnten sich auch in Folge 1 bereits zeigen (Das schreckliche Wesen, Baal der Weiße – eine Schlange als Phallussymbol), Adam hat den Biss des Taipans überlebt, Jack der als Strafe sein eigenen Glied isst in Folge 12… (zugegeben, die Schlange ist auch die Zeit an sich in Folge 20)

    Zudem erträumt Adam sich eine eigene Realität in der er Macht besitzt, große Macht. Er verbringt Zeit mit Autoren, die ihn vielleicht als Kind mit ihren Erzählungen erfreut uns der schrecklichen Realität geholt haben. Wie ein Kind, das sich in einen Traum flüchtet.

    Nun wäre das alles nicht so geil, wenn das die ganze Sache mit der Geschichte wäre. Das eigentliche Fleisch der Sonne liegt aber dann in folgender Annahme: Durch die Forschung bei Aware hat man herausgefunden, das die Träume der Menschen mehr sind als nur Träume, nämlich Realitäten. Von den NTEs kommen Probanden verändert zurück mit einem Bewusstsein, das ein anderer für sie erträumt hat – das gab es zuvor nicht so. Und das ist das Problem: Die Welten beginnen sich zu vermischen, Abhängigkeiten zu entwicklen, Paradoxen zu schaffen. Nun müssen die bei Aware schauen wie sie das wieder hinbekommen und begeben sich selbst auf diese Reisen. Das sorgt dafür, dass die Realitäten sich noch mehr verzweigen und vermischen. Am Ende droht dann vielleicht sogar der Big Rip oder sowas :-/

    Puh, das musste mal raus. Macht weiter so! Ich freue mich viele weitere Folgen der Sonne und eures Podcasts!

    Liebe Grüße aus der Pfalz (ich bin ja gar nicht so weit weg von euch :-))

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    • Grüße zurück in die Pfalz, Brettkante! Ist ja echt nur ein Katzensprung… aber moment, woher weißt du überhaupt, wo wir sitzen? Egal. Ich gehe ganz mit bei deiner Vermutung, dass die Träume hier nicht nur Quantenschaum sind, sondern zu sich vermischenden Wirklichkeiten werden. Mal sehen, wo das alles noch hinführt…

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  12. Hallo alle zusammen

    Ich bin jetzt auch mal so weit, ein paar Worte loszuwerden. Ich bin noch ein relativ frischer „Sonnejünger“ und nun bis zur Folge 20 gelangt. Alle
    vorherigen Folgen habe ich bisher nur einmal gehört und dabei aber schon das Glück gehabt, mir direkt im Anschluss euren Podcast anzuhören und mitzurätseln. Dazu vorab einmal besten Dank und meinen grössten Respekt, was ihr so alles an geschichtlichen, mythologischen und wissenschaftlichen Hintergründen ausgräbt. Echt unglaublich und äusserst spannend , wie hier Herr Merlau die historischen Fakten und fantastischen Elemente miteinander verwebt.

    Ich habe mich ja erst so richtig von der Folge 2, die ich neben der 10, 13 (wobei 12 und 13 für mich zusammen gehören) und der 14 zu den interessantesten zähle, packen und für die Sonne begeistern lassen. Die Folge 1 war für mich zwar ok aber noch nicht sonderlich herausragend, ich erwartete da noch so etwas wie das Monster der Folge (in etwa wie bei Gabriel Burns, das ich zwar geliebt und damals sogar die Bücher dazu verschlungen hatte, inzwischen für mich persönlich aber zu Grabe getragen habe). Begeistert hat mich speziell der Mythos der Australischen Ureinwohner um die Regenbogenschlange, der immer wieder leicht angerissen und auch in der aktuellen Folge in Form eines Callbacks (als Traum im Traum im Traum?) wieder thematisiert wurde.

    Hier möchte ich schon zum eigentlichen Punkt kommen, der mir auch immer etwas zu Stiefmütterlich (oder Stiefväterlich? Grüsse an Richard und Arthur/Helmut) behandelt wurde, und zwar das Thema Traum/Traumzeit. Seit der Folge 2 ist das doch ein relativ präsenter und in Form des Schöpfungsmythos um die Regenbogenschlange immer wiederkehrender Punkt. Ganz im Sinne von „back to the roots“ fragt nun der junge Adam in Folge 20 seinen Vater in etwa: „Wann werde ich endlich ein grosser Anangu“? William: „Du kannst nicht werden, was du schon längst bist“. Den Anangus wird nachgesagt, dass sie grosse „Träumer“ sind und mit der Traumzeit kommunizieren oder gar Einfluss auf sie nehmen können. Wikipedia sagt: „Die Traumzeit-Legenden handeln von der universellen, raum- und zeitlosen Welt, aus der die reale Gegenwart in einem unablässigen Schöpfungsprozess hervorgeht […]“.

    Meine (sehr steile) These also: Was, wenn Adam (als grösster Anangu) stetig Einfluss auf die Traumzeit nimmt und so verschiedene reale Wirklichkeiten gebärt (also doch mehrere Parallelwelten / verschiedene Versionen einer Wirklichkeit)? Ist er in gewisser Weise vielleicht die personifizierte Regenbogenschlange, die geheime erste Ursache, der Schöpfer (Aiwass)? Mir gefällt auch die von euch besprochene These, dass er vielleicht durch die Geburt im Pandemonium aus dem Äther (der Traumzeit?) „heruntergeladen“ und in einem menschlichen Körper geboren/erschaffen wurde. Als Folge davon erträumt er im Verlauf der Handlung verschiedene Realitäten („ich bin das Alpha und das Omega“) und ist womöglich ja sogar für deren Ende verantwortlich (Big Rip). Ich meine mich zu erinnern, dass das weisse Plasma zumindest anfangs immer dann in Erscheinung tritt, wenn Adam das Bewusstsein verliert (ok, in der 13 war das zwar nicht mehr so, aber da erschafft er ja auch eine oder mehrere Realitäten). Haben wir ausserdem noch andere Personen kennen gelernt, die weisses Plasma schwitzen?

    Übrigens: Schön, dass endlich jemand den Verweis auf David Lynch herstellt 😀 Ich als grosser Lynch-Fan frage mich schon länger, was wenn Herr Merlau und Herr Lynch sich zusammen setzen würden, um die Sonne in (bewegte) Bilder umzusetzen. David Lynch versteht sich ja auch als Künstler auf verschiedenen Gebieten. Ich denke da z.B. an sowas wie die Szenen aus der einen Twin-Peaks-Folge der 3. Staffel (ich glaube es war die 8), in der die Geburt von BOB dargestellt wird (falls das jemandem was sagt) 😉

    Mit den besten Grüßen
    Maku

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    • Hey Maku! “We are like the dreamer who dreams, then lives inside the dream. But who is the dreamer?” – das ist ja Motto in Twin Peaks Season 3. Passt auch hier sehr gut, nur wäre hier die Antwort ganz klar: Adam. Ich bin auch ein großer Lynch-Fan und sehe die Nähe der Erzählweise bei Lynch und Merlau auch (und ein bisschen Lovecraft). Da geht viel über das Unterbewusste, über Traumbilder und Empfindungen, nicht über rationale kalte Logik.
      Zur Sache mit dem Plasma: Adam sondert es ab und macht auch etwas damit – er verändert irgendwie das Sein, aber das hab ich noch nicht so ganz kapiert. Auch Johann Berger schwitzt es aus (bei den Nazis), ebenso Helmut Berger – kurzum, die Saltons sind Plasmaproduzenten. Wir haben uns das mal so erklärt, dass es passiert, weil sie ein Zeit-Phänomen darstellen, da es sie ja gar nicht geben dürfte.
      Das mit den Körperflüssigkeiten ist mir generell noch bisschen unklar – Nathaniel hat ja auch, fast wie ein Gegenentwurf, schwarze Flüssigkeiten, die ihm abgesaugt werden müssen, die sein Blut zum Kochen bringen. Bin mir nur nicht sicher, ob man das gegenüberstellen kann, ob das tatsächlich ein Kontrast sein soll oder nur Zufall ist.
      Schön, dass du die Reise schon bis Folge 20 mit uns mitgegangen bist, viel Spaß noch bei der 21 (und hoffentlich bald 22-23)… Plasmatische Grüße, Torsten

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  13. Hi Torsten, leider komme ich erst jetzt sehr verspätet dazu, mich wieder zu melden. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Richtigstellung bzgl. Plasma. Dass Johann und Helmut Berger das weisse Plasma ja auch produzieren, hatte ich nicht mehr im Kopf. Also ist Adam doch nicht einzigartig als Plasmaschwitzer. Schade, hätte so gut zu seinem verträumt melancholischen Charakter gepasst mit meiner Erklärung als grösster Träumer (erste Ursache / „menschliche“ Regenbogenschlange), der die Traumzeit biegt und weitere Wirklichkeiten erschafft. Aber wahrscheinlich hatte ich mich in meinem ersten Kommentar etwas zu sehr verzettelt und es geht doch zumindest teilweise noch etwas mehr in die wissenschaftlichere Richtung. Wir werden sehen was für Interpretationsspielräume und Rätsel uns die nächsten Folgen bringen werden. Aber gerade das ist ja das schöne an der Sonne, dass es (bisher) keine oder nur wenige eindeutige Antworten gibt und jeder für sich eine eigene passende Erklärung finden kann. Ich hoffe Herr Merlau bleibt diesem Konzept treu.

    Inzwischen habe ich natürlich die 21 inkl. eurem Podcast längst schon gehört und muss nun zum ersten Mal länger auf die nächste Folge warten. Ich hoffe dass das dieses Jahr noch etwas wird aber wenn ich mir so die Veröffentlichungsdaten der letzten Folgen ansehe, blieb es meist bei 2 Folgen pro Jahr 😦

    PS: Schön einen weiteren Lynch-Fan gefunden zu haben (man trifft leider viel zu selten jemanden an, dem dieser Name nur im Geringsten was sagt). Weitere Querverweise dürfen gerne auch in den Podcast eingebaut werden, falls es sich ergeben sollte 😉

    Viele Grüsse
    Maku

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