Das Buch des Dzyan

Auch wenn der Name „Zion“ (alttestamentarischer Ort in Jerusalem) aus „Dzyan“ herausgehört werden kann, ist es doch inhaltlich eher eine Mischung aus östlichen und westlichen mythologischen Anleihen. Übersetzt wurde der Text – angeblich – von Helena Blavatzky in Indien, seine tatsächliche Existenz ist jedoch umstritten. Blavatzky behauptet, es sei eine Übertragung aus einem alten, geheimgehaltenen Werk aus Tibet.

Aus dem Vorwort der Übersetzung von Helena Blavatzky:

„Hingegen ist es vielleicht wünschenswert, unzweideutig festzustellen, daß die in diesen Bänden, wenn auch noch so fragmentarisch und unvollständig enthaltenen Lehren weder der indischen, der zoroastrischen, der chaldäischen oder der ägyptischen Religion, noch dem Buddhismus, Islam, Judentum oder Christentum ausschließlich angehören. Die Geheimlehre ist die Essenz von allen diesen. Die in ihrem Anbeginn aus ihr entsprungenen verschiedenen religiösen Systeme werden nunmehr in ihr ursprüngliches Element zurückgeleitet, aus dem jedes Mysterium, und Dogma entsprossen ist, sich entwickelt hat lind ins Sinnliche herabgezogen worden ist.“ (Die Geheimlehre, Band I, Vorrede)

 

Aus Wikipedia:

Als Buch des Dzyan oder Buch Dzyan (engl. Book of Dzyan) wird in der Esoterik und insbesondere in der modernen Theosophie ein fiktives, angeblich sehr altes und geheimes Buch bezeichnet, das in Tibet von Adepten einer geheimen Bruderschaft aufbewahrt werde.[1][2]

Die „Stanzen“ des Buches des Dzyan sind enthalten in The Secret Doctrine (1888, deutsch: Die Geheimlehre) von Helena Petrovna Blavatsky, der Begründerin der modernen Theosophie. Dieses Hauptwerk Blavatskys ist als umfangreicher Kommentar der Stanzen aufgebaut und erhebt den Anspruch, die „Urwahrheiten“ aller Religionen erläutern zu können. Das Buch des Dzyan bezeichnete Blavatsky als das älteste Dokument der Welt.[3] Sie benutzte dafür verschiedene Schreibweisen (Dan, Jan-na, Djan, Dzyn oder Dzen) und behauptete, es sei in der geheimen Sprache Senzar verfasst worden, die angeblich von allen Adepten weltweit als Mysteriensprache verwendet werde. Dafür gibt es jedoch keinerlei unabhängige Bestätigungen. Blavatsky behauptete weiter, dass es sich bei dem Buch des Dzyan um den ersten Band der „unglaublich antiken Kommentare der sieben geheimen Bücher des Kiu-te“ handele, die archaische Lehren in Bezug auf Ursprung und Aufbau von Rassen und Welten enthielten.[4]

Aus Wikipedia

Auszug aus „Anthropogenesis“ („Buch des Dzyan“, Stanzen von Helena Blavatzky)

Erste Strophe

Der Lha, welcher die Vierte dreht, ist ein Diener des Lha der Sieben, welche kreisen, ihre Wagen lenkend um ihren Herrn, das Eine Auge, unserer Welt. Sein Atem gab Leben den Sieben. Er gab Leben der Ersten. Sie sind alle Drachen der Weisheit.

Die Erde sprach- „Herr des Strahlenden Angesichts, mein Haus ist leer… Sende deine Söhne, dieses Rad zu bevölkern. Du sandtest deine Sieben Söhne dem Herrn der Weisheit. Er sieht dich siebenmal näher bei sich, siebenmal mehr fühlt er dich. Du hast deinen Dienern, den kleinen Ringen verboten, dein Licht und deine Wärme aufzufangen, deine große Güte auf ihren Wege aufzuhalten. Sende dieselbe jetzt deiner Dienerin.“

Da sprach der Herr des strahlenden Angesichts – „Ich werde dir ein Feuer senden, wenn dein Werk begonnen ist. Erhebe deine Stimme zu anderen Lokas. Wende dich an deinen Vater, den Herren des Lotus, um seine Söhne … Dein Volk soll unter der Herrschaft der Väter sein. Deine Menschen werden Sterbliche sein. Die Menschen des Herrn der Weisheit, nicht die Söhne des Soma, sind unsterblich. Lass ab von deinen Klagen. Deine sieben Häute sind noch auf dir… Du bist nicht bereit. Deine Menschen nicht bereit.

Nach großen Wehen warf die Erde ihre alten Drei ab und zog ihre neuen Sieben Häute an, und stand da in ihrer ersten…

Zweite Strophe

Das Rad wirbelte durch dreißig Karors weite. Es erbaute Rupas, weiche Gesteine, welche erhärteten, harte Pflanzen, welche weich wurden. Sichtbares aus Unsichtbarem, Insekten und kleine Lebewesen. Sie schüttelte sie von ihrem Rücken, so oft sie die Mutter überfluteten… Nach dreißig Karors drehte sich um. Sie lag auf ihrem Rücken, auf ihrer Seite… Sie wollte keine Söhne des Himmels rufen, sie wollte keine Söhne der Weisheit verlangen. Sie schuf aus ihrem eigenen Schoße. Sie brachte Wassermenschen hervor, schrecklich und böse.

Die Wassermenschen, schrecklich und böse, schuf sie selbst aus den Überbleibseln von anderen. Aus dem Abfall und Schleim ihrer ersten, zweiten und dritten Runde bildete sie dieselben. Die Dhyani kamen und sahen … die Dhyani aus dem hellen Vater-Mutter, aus den Weißen Regionen kamen sie, aus den Wohnungen der Unsterblichen-Sterblichen.

Sie fanden keinen Gefallen. „Unser Fleisch ist nicht da. Keine geeignete Rupas für unsere Brüder von der Fünften. Keine Wohnungen für die Leben. Reine Wasser, nicht trübe, müssen sie trinken. Lasst uns auftrocknen.“

Die Flammen kamen. Die Feuer mit den Funken, die Nachtfeuer und die Tagfeuer. Sie trockneten auf die trüben, dunklen Gewässer. Mit ihrer Hitze zerstörten sie dieselben. Die Lhas von oben und die Lhamayin von unten kamen. Sie erschlugen die Formen, welche zwei- und viergesichtig waren. Sie bekämpften die Bockmenschen, und die hundeköpfigen Menschen, und die Menschen mit Fischkörpern.

Mutter-Wasser, die große See, weinte. Sie erhob sich, sie verschwand in dem Monde, welcher sie erhoben hatte, welcher sie geboren hatte.

Als sie zerstört waren, verblieb Mutter Erde bloß. Sie verlangte, getrocknet zu werden.

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