Folge 18 – Reise zum Mittelpunkt der Sonne

Jules Verne (über den 4.Juli 1862, Brief verfasst wesentlich später)

CD/Track:  CD 18 /Track 1-6 Jahr/Ort:  Amiens
 Inhalt: 

Jules Verne schreib einen Brief an seinen geliebten Freund Nathaniel.  Er nennt ihn „das Wichtigste, was [er] habe“, er bedeute ihm genauso viel oder mehr als seine eigene Familie.

Jules schildert das erste Treffen zwischen beiden vor der Börse in Amien, wo Verne als Börsenmakler gearbeitet hat. Nathaniel wusste damals genau, mit welchen Komplimenten und Schmeicheleien er ihn überzeugen konnte. Verne hatte das Schreiben damals aufgegeben, Nathaniel überzeugte ihn, sein Werk weiterzuführen.

Nathaniel kennt sich mit Vernes bisherigem Werk aus – sogar mit Unveröffentlichtem. Die beiden stellen sich vor und Nathaniel will Verne zum Essen einladen. Verne will ablehnen, lässt sich aber schließlich auf Nathaniel ein, nachdem er ihn darauf hinweist, dass er Größeres schaffen werde, als die Börse ihm ermögliche.  Sie gehen schließlich in ein Bistro, wo sie sich mit Pierre Hetzel, dem Verleger treffen wollen.

Nathaniel ruft aus „Heute verändern wir die Geschichte“. Rückblickend schildert Verne in seinem Brief, dass er froh darüber ist, aber auch naiv war, sich darauf einzulassen. Er hat sich daraufhin auf eine große Reise eingelassen, die er bereut: Sie führte in die „Tiefen der heiligen Stadt“ und zu „dem weißen Gott“ und zum „roten Berg in der Wüste“.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Leitfrage zum Titel, mehrdeutig: Was ist dieVerne-ZachariusReise zum Mittelpunkt der Sonne? Hier ist der Auftakt zur Reise (schriftstellerisch: „zum Mittelpunkt der Erde“ / zum Mittelpunkt ins Erdinnere? Zum thematischen Kern der Geschichte?)
  • Gute neue Stimme, würdiges Erbe für Konrad Halver
  • Bemerkenswerte Liebeserklärung an Nathaniel (er ist aber auch creepy)
  • Nathaniel kennt das damals unveröffentlichte „Meister Zacharias“:  In der Kurzgeschichte: Zacharias entwickelt Uhren (!Zeit!), die „pulsieren wie lebendiges Fleisch“
  • Nathaniel hat Verne zum Schriftstellerdasein „überredet“

 Aleister Crowley (1904)

CD/Track:  CD 18 /Track 7-14 Jahr/Ort:  Kairo, Ägypten
 Inhalt: 

Crowley wird von Marcel Dourgnon, dem Verwalter des Museums in Kairo, empfangen. Dort werden Kunstschätze der Geschichte ausgestellt.Crowley stellt seine „Frau“ Rose vor – es ist allerdings Arabella March, die die Rolle der Ehefrau spielt. Dourgnon führt beide durch das Museum und schildert Details aus dessen Geschichte. Crowley kennt sich ebenso mit den ägyptischen Schätzen aus.

The_Egyptian_Museum in Kairo heute

Es geht ihnen um die „Stele der Offenbarung“, die separat verwahrt wird, wie ein „Freund“ Arabellas gefordert hatte. Schließlich wird ihnen die „Stele des Anchefenchons“ enthüllt. Sie wurde 1858 im Totentempel bei einer Ausgrabung in Deir el-Bahari gefunden. Sie wird auf etwa 670 v.Chr. datiert.Si800px-Stelae_backe zeigt Horus, den Wächter über den Tod, der entscheidet, wer ins Totenreich passieren darf.

Crowley entdeckt die Ausstellungsnummer 666 – ein Zufall? Crowley wird emotional und beginnt mit der Übersetzung der Stele.

Als Dourgnon weg ist, zeigen die beiden Reisenden ihr wahres Gesicht. Arabella nennt Crowley immer noch „Junge“, der seiner „Herrin“ zeigen soll, wozu er in der Lage sei. Dafür soll seine Frau Rose verschont werden – sofern der Fürst sich auf diese Gnade einlasse. Crowley will alles tun, was Arabella verlangt. Der Fürst sei begierig zu erfahren, was sich in der Stele verberge.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Leitfrage zum Titel: Was ist die Reise zum Mittelpunkt der Sonne? Ägypten, Land der Sonne?  Passt auch wegen Referenz zum Cover: Es zeigt die „Stele der Offenbarung“
  • Marcel Dourgnon war tatsächlich der Verwalter und Erbauer des Museums in Kairo, er war ein berühmter Architekt aus Frankreich
  • Arabella zitiert „Der kleine Prinz“: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Das Wesentliche sei mit dem Auge unsichtbar. Es komme auf das INNERE an. Witzig – innen drin ist ne Gottesanbeterin.  – Der Kleine Prinz erschien erst Jahre später.
  • 1835 wurde die Archäologische Gesellschaft durch die Regierung gegründet, um weitere Verluste von historischen Schätzen zu verhindern: Seit Napoleons Ägyptenfeldzug wurden Kunstschätze von Grabräubern geplündert, hier werden möglichst viele dieser historischen Gegenstände aufbewahrt. Ebenso wurde durch Überschwemmung viel verloren. Jetzt alles im Herzen von Kairo gesichert.
  • Der „Freund“, der die Bewahrung der Stele angefordert hat, ist der Fürst? Arabella: „Er vergisst nie“
  • Tatsächlich hatte das Ausstellungsstück auch historisch die Nr. 666
  • Historische Begebenheit: Crowley und Rose waren tatsächlich in Kairo, dort entstand die Grundlage für Crowleys Thelema-Bewegung

Rose Crowley  (1904)

CD/Track:  CD 18 /Track 15-20 Jahr/Ort:  Kairo, Ägypten
 Inhalt:  Rose Crowley ist gefangen und wird von einem Mann bedroht, der sich unheimlich ihr annähert – es ist Direktor Bayan.Sie ist hilflos und ihm ausgeliefert. Bayan macht sich über den schwachen Crowley lustig. Er hält einen Vortrag über die „Rosen“ und deren Bedeutung in der Kunst- und Literaturgeschichte.Stelae_of_Ankh-af-na-khonsu

Bayan wird schließlich völlig verstörend: Er spricht davon, Rosen zu kosten und schnüffelt und schleckt an Rose herum, setzt zur Vergewaltigung der Gefesselten an, als er schließlich von Arabella March und Crowley unterbrochen wird.Crowley geht schützend dazwischen, wird aber in die Schranken gewiesen. Arabella weißt aber Bayan zurecht.

Sie eröffnet Bayan, dass sie beginnen könnten: Sie hätten die „Lanzenspitze“, sie brauchen aber noch ihn, „den alten Knacker“, dazu, um das Tor öffnen zu können.Arabellas einziges Ziel: „Rückkehr ins Licht nach all der Zeit“.  Bayan ist daran nicht interessiert, da er erst seit kurzem dabei sei.  Als sie ihn „Direktor“ Bayan nennt, beginnt er zu lachen und amüsiert sich über das Wort „Direktor“.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Warum ist das nicht Jack??? Direktor Bayan hat typischen Jack-Text. Wo ist Jack?
  • Auffällig: Crowley wird eher sympathisch inszeniert, etwas schwach und manipulierbar, aber er ist nicht initiativ – wohin geht seine Reise?
  • Die Stele zeigt das Bild, das Adam in seiner Kailash-Vision beschreibt: Schwarze Sonne mit Flügeln, neues Aeon beginnt, Horus, Crowley… (s. Folge 5)

Brief von Jules Verne an seine Frau Honorine (1863)

CD/Track:  CD 18 /Track 21-23 Jahr/Ort:  Auf der Reise
 Inhalt: 

Jules Verne schreibt seiner Frau Honorine, wie seht er sie und seine Familie vermisst. Sein Sohn Michelle ist bereits zwei Jahre alt (geb. 1861). Er beschreibt die beeindruckenden Reisemöglichkeiten der Menschen und prophezeit den Anfang einer revolutionären Entwicklung in den nächsten 100 Jahren – wie ihm Nathaniel nahegelegt hat.

Diese Seereise unterscheide sich von seinen bisherigen Reisen nach England und Schottland. Die Reise mit Nathaniel wird viele Inspirationen für neue Bücher bereithalten, ebenso die Gespräche mit dem faszinierenden Reisebegleiter Nathaniel, der jung und zugleich uralt zu sein scheint.

Das Ziel ist eine alte Kultstätte im Dschungel von Peru – sie folgen den Hinweisen einer Chiffre eines Konquistadoren aus dem 17. Jahrhundert. Die Hinweise zeigen den Weg zu einer bedeutenden Inkakultstätte, wo sie „etwas wahrhaft Großartiges“ zu entdecken erwarten.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Verne spielt auf seine vorherigen Reisen an: Nebenher (1859 und 1861) machte er mit dem befreundeten Komponisten Aristide Hignard Schiffsreisen nach Schottland und nach Norwegen, die ihm die Welt der Seefahrt erschlossen. Die erste Reise war Grundlage des Romans Voyage à reculons en Angleterre et Écosse (Reise mit Hindernissen nach England und Schottland), der zu Vernes Lebzeiten nicht veröffentlicht wurde.
  • Einordnung: 1864 kam die Reise zum Mittelpunkt der Erde heraus
  • Was suchen sie in Südamerika? Und wie führt das zum Mittelpunkt, Snaeffelsjökull, Uluru?

Adam Salton (1885)

CD/Track:  CD 18 /Track 24 Jahr/Ort:  Dampfschiff
 Inhalt: 

Adam ist an Bord eines Dampfschiffs, er lässt seine Heimat Australien und seine Familie hinter sich und ist auf dem Weg nach England/Derbyshire.

Er trägt allerdings kein leichtes Gepäck, sondern eine große Last in seinem Blut, das „Vermächtnis seiner Familie“, die Lawine seines Erbes

Beobachtungen und Fragen: 

  • Leitfrage zum Titel: Was ist die Reise zum Mittelpunkt der Sonne? Nach Derbyshire – auf jeden Fall, das ist der Ausgangspunkt der Geschichte

Richard Salton (Brief kurz vor 1885)

CD/Track:  CD 18 /Track 25-27 Jahr/Ort:  Derbyshire / Australien
 Inhalt:   „Onkel“ Richard Salton schreibt Adam sein Beileid zum Tod seiner Mutter Fiona. Da Adam jetzt keine Familie mehr habe, bittet er ihn um seine Rückkehr in die Heimat. Er schildert, wie er bei seiner Geburt dabei war und den bedauerlichen Kontaktverlust mit seinem „Vater“ William.

Er bereut die Eifersucht auf Emily und William und wünscht sich ein Wiederzusammenfinden der noch lebenden Familie, um das Salton-Erbe anzutreten, wenn er nicht mehr lebt. Daher bietet er Adam die Schiffspassage an.

Adam liest den Brief und fragt sich, ob es eine gute Entscheidung ist, dem Weg seiner Ahnen zu folgen. Eine eigentümliche Sehnsucht, ein „Ruf des Schicksals“ überkommt ihn. Er nimmt das Angebot an, mit dem Dampfschiff nach England zu fahren.

Beobachtungen und Fragen: 

  •  Meint Richard das ernst? Ist er voller Bedauern? Spielt Arabella noch eine Rolle für ihn?

Adam Salton  (1885, Australien)

CD/Track:  CD 18 /Track 28-31 Jahr/Ort:  Australien
 Inhalt:   Zwölf Jahre nach Williams Tod liegt nun auch Adams Mutter Fiona im Sterben. Sie ist nie über den Verlust hinweggekommen. Bereits umnachtet hält sie Adam für ihren Mann William und fragt ihn nach den Ereignissen in Nedr Gwind aus. Adam erfährt (unverständlich für ihn) von einem Geheimnis um Emily und seiner Geburt, ebenso von „Caswell“, der die Familie zerstört habe. („Wir hätten es Adam sagen sollen“)

Schließlich stirbt Fiona und wird bescheiden begraben. Adam stellt sich Fragen zur Flucht aus Derbshire nach seiner Geburt, zum Tod seines Vaters und zu seiner eigenen Schuld daran. Schließlich erreicht das Dampfschiff Liverpool, um Adam in England (Episode 01) abzuliefern

Beobachtungen und Fragen: 

  • Adam erfährt also schon vor Folge 01 von Caswell, Nedr Gwind, einem Geheimnis um Emily und seine Geburt.
  • Konzeptionell: WARUM? Nehmen wir erzählerisch wieder die Spur zum Thema „Adams Bedeutung/Geburt“ auf?

Direktor Bayan  (geschätzt ca 2026,  Institut bei Salacar)

CD/Track:  CD 18 /Track 32-34 Jahr/Ort:  2026, Institut
 Inhalt: 

Klang einer Aufnahme einer Therapiesitzung: Professor Salacar spricht mit Adam über dessen „Visionen“. Zukunfts-Adam hat Träume und Visionen von einem „anderen Leben“, die Bilder kommen völlig unvermittelt. Salacar fragt nach einem Auslöser dafür – Äußerungen oder Situationen lösen es aus? Salacar bietet Adam Hilfe an. Adam fürchtet, „mit einem geistigen Bein in einer anderen Zeit zu stehen“, „halb auf dem Land, halb auf dem Boot“.

Direktor Bayan hört sich das an und spricht telefonisch (scheinbar mit Salacar). Er zweifelt etwas an und sagt, es „könnte funktionieren“. Er zweifelt, ob der Junge ein Betrüger sei und unterstellt Salacar eine „Ko-Abhängigkeit mit seinem Patienten“. Er spricht von seiner „Millionen Dollar verschlingenden Maschinerie“.

Plötzlich hört er Sarahs Schilderung ihrer NTE (Folge 14). Er hält überrascht inne und will mit seinen Partnern reden.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Wer ist Bayan überhaupt? Chef von Aware (s. Folge 16)
  • Interessantes zu Adam: Er lebt zwei Leben? Er nimmt das andere Ich wahr?
  • Wir hören zum ersten Mal den Future-Adam in der Tonbandaufnahme! Er klingt nicht wie Brankya.

Richard Salton  (1864, Derbyshire, kurz vor Adams Geburt)

CD/Track:  CD 18 /Track 34-38 Jahr/Ort:  1864, Derbyshire
 Inhalt:   Emilys Tod

Richard wohnt dem Gespräch zwischen Berger und seinem Vorgesetzten bei (Folge 03), er hört über einen Empfänger mit.

William konfrontiert Richard – er macht sich über seine Abhängigkeit von Arabella lustig. William entdeckt merkwürdige Zahlungen seines Vaters an die Greenwood-Farm und sucht nach Emily (Anknüpfung an Folge 11-13). Richard und William streiten – Vater Arthur liegt im Sterben. Richard konfrontiert William damit, dass er selbst den „Judas Ischariot“ geben müsse, sein echter Vater Arthur sei vor 24 Jahren gestorben. Der „Vater“, der von den Toten zurückgekehrt sei, käme aus der Zukunft und heiße Helmut Berger.  Richard bittet um Verständnis, William bittet ihn mitzukommen. Richard betont, er könne nicht mitkommen – zeigt aber, wie gern er William folgen würde („vielleicht später“).

Schließlich hört Richard wieder zu und spricht nun sogar mit – scheinbar hat er die Übertragung (Aufzeichnung?) bereits mehrfach gehört.  Arabella kommt hinzu und kündigt an, das Unrecht zu tilgen und den Kreis zu schließen. Sie seien alle Gefangene der unbarmherzigen Zeit.

Beobachtungen und Fragen: 

  • Es ist das Vorspiel zur Folge 11
  • Richard nennt sich selbst „JUDAS ISCHARIOT“ – er weiß, er muss etwas Schlimmes tun, um auch etwas Gutes zu bewirken?
  •  Jetzt wissen wir genau, was Arabella ihm in Folge 07 gezeigt hat: Eine Art Zeitabhörgerät; er wirkt süchtig nach dem Gerät
  • Ist Richard tatsächlich nur manipuliert und gefügig? Ist Adams Heimkehr eine Eigeninitiative?
  •  Konzeptionell: WARUM wieder Richard? Erfahren wir durch seine Perspektive mehr zum Geheimnis um Adams Geburt?