Welche Konsequenzen hat das Bad von Arabella und Arthur?

In Folge 08 geht es heiß her in Nedrig Wind: Während Arthur/Helmut Berger, benebelt von einem merkwürdigen Geruch, den Verführungskünsten von Arabella March in einer Badewanne voller Blut erliegt, erzählt sie ihm – seltsamerweise – die antike Sage von der Geburt des Herakles und der griechischen Göttin der Geburt Eileithyia.

War alles nur ein blutiger Traum, oder bahnt sich hier eine Konsequenz an, von der wir noch nichts wissen?

8 Kommentare

  1. Kurzer Fun-Fact zu der Szene, wobei der Begriff „Fun-Fact“ in diesem Kontext etwas arg makaber ist…

    Die Blutwanne ist ein „Markenzeichen“ von Elisabeth Bathory. Die historische „Blutgräfin“ soll zahllose ihrer Dienerinnen ermordet und anschließend in einer Badewanne voll vom Blut ihrer Opfer gebadet haben. Da wir wissen, dass in der „Sonne-Historie“ Elisabeth Bathory eine der Inkarnationen von Arabella March war, ist dies sicher kein Zufall.

    Das ist natürlich noch keine Interpretation der Szene, aber eine Vermutung, was Inspiration zu diesem Setting gewesen sein könnte.

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  2. Nicht wundern… Den nachfolgenden Text hatte ich bereits als Kommentar zu Folge 08 gepostet, da er sich nicht direkt mit der Frage beschäftigt, was das Bad für Konsequenzen hat.

    Torsten bat ich mich aber darum, den Text auch nochmal zu den Theorien zu verschieben, damit wir alles zur Herakles/Wannenszene auf einen Blick zusammen haben. Daher hier nochmal Copy / Paste:

    Ich würde gerne noch etwas weiter um die Herakles-Passage rumspinnen. Ihr beschäftigt Euch schwerpunktmäßig damit, ob bzw. was aus der „Verbindung“ Arabella / Arthur entstehen könnte. Ich finde die Frage aber auch sehr spannend, warum gerade Herakles Geburt aus Ovid zitiert wurde. Dazu noch zwei Überlegungen:

    1. Wie Torsten auch kurz andeutet, hatte Herakles einen Halbbruder (Iphikles). Dieser ist nicht nur Halbbruder (also von einem anderen Vater), sondern auch gleichzeitig Zwillingsbruder. Zeus nahm die Gestalt von Amphitryon (Alkmenes Ehemann) an und zeugte Herakles. Amphitryon selbst zeugte nach seiner Rückkehr Iphikles. Alkmene war mit beiden Kindern gleichzeitig schwanger und gebar zunächst Herakles und einen Tag später Iphikles.
    Schön finde ich, dass man sämtliche Personen wunderbar mit Sonne-Charakteren austauschen kann. Zunächst ist bemerkenswert, dass Helmut Berger seine Kinder auch im Körper eines anderen (Arthur) zeugt und durch seine Zeitreise auch eine Art übernatürliches Wesen ist. In diesem Szenario wäre Helmut Berger also Zeus, der ursprüngliche Arthur Salton wäre Amphitryon, William wäre Herakles, Richard wäre Iphikles und die ränkeschmiedende Hera könnte man mit Arabella March besetzen. Passen würde auch, dass Hera eigentlich die Gattin des Zeus ist und es in der Folge auch noch zur „Vereinigung“ von Arabella und Helmut (also Zeus und Hera) kommt . Etwas holprig ist natürlich, dass William und Richard zwar Halbbrüder aber keine Zwillinge sind. Auf was das hinauslaufen könnte? Keine Ahnung… Aber ich fand die Analogien „Zeugen im fremden Körper“ und „Halbbrüder“ so schön… Ist aber erstmal nur Spinnerei und keine größere Theorie…

    2. Ovid erwähnt Iphikles in den Metamorphosen bei Beschreibung der Geburt von Herakles nicht. Iphikles wird in den Metamorphosen erst später erwähnt. Ovid erzählt die Geschichte damit zwar nicht falsch, aber zumindest unvollständig. Vielleicht ist das selbst bereits ein Hinweis… Eventuell wendet Günter Merlau eine ähnliche Technik an und hat uns in der bisherigen Erzählung etwas verschwiegen. Fernliegend ist das nicht, da wir über viele Mitglieder aus dem Salton / Berger-Stammbaum nur Fragmente kennen. Evtl. hat einer davon auch einen (dunklen) Zwillingsbruder, der uns bisher vorenthalten wurde…

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  3. Gehen wir also davon aus, dass es kein Traum war, richtig?
    Dann kann es, verbunden mit der Erwähnung der Göttin der Geburt, ja nur eine Szene sein, in der ein Kind gezeugt wird.
    Arabella weiß, dass sie es hier der bewusstseinsreisende Berger zu tun hat, sie hat ihn zwölf Jahre zuvor (!) schon begutachtet. Damals sind ihre Schlangen auf Arthur zu gekrochen, sie hat sie zurückgerufen, wie uns durch das Flashback nochmal unter die Nase gerieben wurde (Referenz an Herakles?).

    Gehen wir dann also tatsächlich davon aus, dass Arabella ein Kind hat, wenn sie in der späteren Handlung (Paris, Folge 02) auftaucht?
    Mein fabulierender Gedankengang, den ich im Podcast zusammengefaselt hatte, und eine weitere Idee:

    Arabella (überirdisch) und Arthur zeugen auch ein Kind – ist das der dunkle Bruder von Adam? Das passt nicht, oder?
    Ist das Kind ein Mädchen? Gedankenspiel: Kann es Emily Crowley sein, die wiederum Aleister Crowley zeugt und vielleicht aus überzogener Angst (vielleicht ist sie auch von Visionen geplagt?) ihren Sohn extrem christlich erzieht, ihn in ein Internat steckt, ihn (historisch!) „das Biest“ nennt? Crowley, der Anti-Christ, der Anti-Adam? Immerhin kommt der mysteriöse Auftritt von Adams dunklem Bruder in der gleichen Vision vor wie der erste Auftritt von Crowley als Satanist.
    Könnte irgendwie sein, Aleister als der Anti-Adam, der von Jack erzogen wird, während Adam (Erlöserfigur?) von Nathaniel mentoriert wird.
    Rechnen wir: Wenn Mutter Crowley 1852 geboren wird, wäre sie 23, wenn sie Aleister bekommt (passt), Aleister ist aber 1875 geboren und erst 13 in der Ripper Handlung, was für Adams Gegenpart doch etwas jung ist. Ach, man könnte was zusammenspinnen und zurechtbiegen, aber irgendwie passt das nicht, es ist ja nur ein dunkler „Halbcousin“ und auch nicht so 100% plausibel. Und Aleister ist moralisch sowieso ein Anti-Adam, egal ob da ein gleicher Vorfahre mit drin steckt.

    Andere Möglichkeit: Arabella March zeugt mit Arthur einen Sohn. Begegnet uns irgendeiner 1988, der dazu passen könnte? Die Figur müsste dann ja 36 Jahre alt sein. Und von weniger freundlicher Natur.
    …Jack?
    Jack.
    Mal auf der Zunge zergehen lassen: Jack.
    Klingt komisch. Aber spinnen wir den Gedanken mal weiter.
    Also die „Hülle“, in der Rumel, der „Geist“ Jacks, steckt, ist ja sicher auch irgendwann und irgendwo geboren…
    … wäre dann Arabella March die Mutter von Jack?
    Könnte passen. Die beiden tauchen in der Erzählung bis zu ihrem Tod (Arabella 1887 Paris, Jack 1888 London) nicht zusammen auf, gehören aber zur selben finsteren Familie. Und geht die ganze Folge 08 nicht eigentlich darum, wer hinter der Gestalt „Jack“ steckt?
    Ich habe noch die Worte von Günter Merlau im Kopf (siehe sein Post zu Podcast 07), wo er (ironisch) darlegt, wie unverstanden der arme Jack sei: „Auch hatte er ein schwieriges „Verhältnis“ mit seiner Mutter, aber dazu „kommen“ wir später.“
    Man beachte: Da steht, er hat ein „Verhältnis“ MIT seiner Mutter, und „Verhältnis“ ist in Anführungszeichen gesetzt, wie auch das Wort „kommen“. Gag oder Botschaft?

    Gedankenspiel, aber irgendwie sagt mein Bauchgefühl dazu nein…
    Was meint ihr? Holzweg?

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  4. Hi Torsten,

    an Deine erste Theorie (Emily Crowley als Tochter von Arabella) glaube ich schon deshalb nicht, weil die historische Mama Crowley 1848 geboren ist. Günter Merlau war in der Serie bislang sehr akribisch, was die Verstrickung von historischen Fakten und Fiktion angeht. Es würde „handwerklich“ nicht zu ihm passen, sich das Geburtsdatum von Emily Crowley „zurecht zu biegen“.

    Insgesamt gebe ich zu Bedenken, dass Arabella -wenn Arger sie denn geschwängert hat- nicht nur in Paris ein Kind haben müsste, sondern auch bereits in der restlichen Handlung von Lesser Hill. Die Handlung von Folge 09 liegt in Lesser Hill 30 Jahre nach Arthurs Wiederauferstehung. Arabella kommt in der Folge vor, von einem Kind ist aber keine Spur. Selbstverständlich kann das ausgespart worden sein, aber Fakt ist, dass wir bislang keinerlei Indizien dafür haben, dass Arabella ein Kind bekommen hat.

    Ich hätte (Spielverderber, der ich nunmal bin) übrigens auch noch eine ganz andere Interpretation der Wannenszene: Alles war nur geträumt! Richard wird von Arabella unterwiesen. Evtl. sind da auch ein paar Lektionen in schwarzer Magie dabei. Denkbar wäre es daher auch, dass Richard nachts ins Zimmer seines schlafenden „Vaters“ schleicht, ein Ritual durchführt (z.B. ein Tier opfert) und durch das Ritual die Alpträume bei Arthur auslöst. Dies wäre eine logische Erklärung, weshalb Richard nach Arthurs Aufwachen im Zimmer ist und sich ein Blutfleck auf dem Bett gebildet hat.

    Aber Ihr habt natürlich recht… Es ist viel spannender darüber nachzudenken, ob aus der Verbindung ein Kind entstanden sein könnte und falls ja, wer es denn ist…

    Die Jack-Theorie wäre gar nicht mal so abwegig… Zeitlich könnte das passen. Ehrlich gesagt wissen wir aber noch rein gar nichts darüber, wie die „Ewigen“ Ihre Wirte in Besitz nehmen. Werden sie in die neuen Körper hineingeboren, übernehmen sie diese, wenn die Wirte natürlich sterben, töten sie die Wirte? Bin gespannt, ob dazu noch was kommt…

    Sollte aus der Verbindung Arabella/Arthur ein Kind entstanden sein, wäre es natürlich auch denkbar, dass wir diese Figur noch gar nicht kennen und diese erst in den Folgen 11-13 eingeführt wird.

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  5. Jack als dunkler Bruder von Adam macht für mich intuitiv Sinn.
    Dass Jack ein Salton ist, macht für mich intuitiv keinen Sinn – seht ihr den Widerspruch?
    Jack als böser Counterpart von Adam passt deswegen, weil er das Abscheuliche und gleichzeitig Lachhafte und Mächtige personifiziert. Adam hingegen das Gute und Melancholische und Machtlose.
    Aber ansonsten eher passts nicht – leider. Das fängt schon bei Nathaniels Beziehung zu Jack an, der ihn anders behandeln würde, wenn er noch etwas ‚Gutes‘ (etwas ‚Salton‘) in ihm vermuten würde. Außerdem scheint Jack schon sehr sehr alt zu sein, wenn man jedenfalls von dem ausgeht, was er immer von seinen Zeitreisen berichtet. Wenn er selber Salton-Blut hat, passt auch nicht seine Aussage zu Adams Blut „ein ganz besonderer Tropfen“ – oder etwa doch? Andererseits passt Merlaus Hinweis in diesem Zusammenhang wie die Hand aufs Auge. Und meine beiden ersten Gegenargumente sind auch nicht wirklich stark, wie mir gerade auffällt. – Jack als Kind? Wieso nicht? Das passt auch zur griechischen Mythologie in dem Zusammenhang.

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  6. Ich musste nach dem Hören eures aktuellen Podcasts noch einmal über die Badeszene nachdenken. Dazu habe ich noch zwei Theorien/Ideen:

    1: Es besteht eine Parallele zwischen der von Arabella erzählten Geschichte und Adam. In der Geschichte geht es um Herakles, der sich zu Beginn seines Heldenlebens erst einmal behaupten muss und durch 12 Aufgaben geprüft wird. Nur wenn er diese besteht, wird ihm der Aufstieg zum Olymp gewährt. Ich erkenne hier Parallelen zu Adam. Erst wenn dieser bereit ist, kann ihm Nathaniel Einblicke in sein tieferes Wissen gewähren. Die 13-fache Umrundung des Kailash als Probe, kann auch als Anlehnung an die Heraklesgeschichte gesehen werden. Wenn Adam diese bewältigt, wird ihm der Zutritt zur inneren Kora gewährt. Das Bestehen der 12 Arbeiten des Herakles machen ihn zum unsterblichen Gott des Olymp.
    Interessant ist, dass Herakles als junger Säugling von zwei SCHLANGEN im Bett heimgesucht wird, dieser die Schlangen aber mit seinen bloßen Händen erwürgt. 😉

    2. Wenn wir die Überlegung fortspinnen, Arabella wollte Richard Arthur als den Teufel zeigen, dann ist es naheliegend, dass die ganze Badezimmeraffäre eigens für Richard inszeniert wurde. Es macht den Eindruck, die Heraklesgschichte würde Arthur erzählt werden. Vielleicht sollte der Rezipient der Geschichte auch sein Sohn Richard sein, der die Situation belauscht. Richard könnte sich als den tragischen jungen Helden Herakles identifizieren, dessen Geburt ungewollt ist, ja sogar zu verhindert versucht wurde um dann als Bastard niemals (von Hera, hier Arthur) geduldet und geliebt wurde. Arabella fungiert hier als die Person, die ihn beruft.

    Beste Grüße an euch!
    Ich höre euren Podcast regelmäßig und habe jetzt erstmals meine Faulheit überwunden, hier etwas dazu zu schreiben. Ich freue mich auf die weiteren Folgen! 🙂

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  7. Wow, Waldenbummler, das mit den Pfüfungen der Herakles-Parallele passt ja super, und auch dass Richard der eigentliche Hörer der Geschichte ist und alles nur eine Show für ihn, passt zusammen. Beeindruckend, Touché!
    Überwinde bitte deine Schreibfaulheit öfter, bitte mehr davon! 😉

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  8. Hallo… Höre grad wieder euren Podcast durch. Der 24er Fake hat dazu angeregt die Serie und den Podcast nochmal zu hören. Zur Badeszene… Ich hoffe ich bekomm das jetzt halbwegs auf die Reihe… Weil meine Theorie nur ein Gedankenblitz war und je mehr ich drüber nachdenke, werde durch sie nur mehr und mehr Theorien möglich, ach diese Serie.

    Wir stecken in einem Zyklus, zu einem Zeit“punkt“ wo Berger schon gezeugt
    wurde, sein Erscheinen zu dieser Zeit also nicht verhindert werden konnte.
    Also kann es doch sein, dass aus Sicht der Lemuren der Zyklus neu gestartet
    werden muss, um ihn zum richtigen Zeit“punkt“ verhindern/sprengen zu
    können.
    Die „Ewigen“ bzw. „Lemuren“ können sich nicht selbst fortpflanzen, daher die
    Maschinen mit denen später Adam gezeugt wird. Die Theorien in denen
    Arabella und Arthur ein Kind gezeugt haben sind damit eigentlich dahin.

    -Da nun diese Zeugung durch Maschinen erfolgte, frage ich mich, womit nur?
    Wir alle wissen, Sex endet nicht immer klassisch, es kann auch mal ein Tropfen
    danebengehen… und eventuell in diesem Fall für spätere Zwecke aufgehoben
    werden…

    Dazu noch Günter Merlaus Kommentar zu Jack und seiner Mutter im Spiegel betrachtet…

    Emily und ihr Vater.

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